In Wikon kommt es zu Kampfwahlen

Auch in der nördlichsten Gemeinde des Kantons stehen Ersatzwahlen im Gemeinderat an. Bereits vor der Eingabefrist vom 4. September ist klar: In Wikon kommt es zu Kampfwahlen.

Mit der Mitte-Kandidatin Barbara Schär-Danz und dem GLP-Mann Thiam Lütolf stehen bereits zwei Anwärter für den frei werdenden Gemeinderatssitz in den Startlöchern.  Fotos WB-Archiv/zvg
Stefan Bossart

Nach der Übernahme des Gemeindepräsidiums durch André Wyss (SVP) von seiner in die Luzerner Regierung gewählten Ratskollegin Michaela Tschuor steht in Wikon eine Ersatzwahl an. Als Erste ihre Ambitionen für das Ressort Finanzen angemeldet hat die Mitte-Ortspartei. Sie nominierte Mitte Juli Barbara Schär-Danz (der WB berichtete ausführlich). Die 47-Jährige sammelte nach ihrer Ausbildung als kaufmännische Angestellte Erfahrungen im Treuhandbereich und bildete sich in Betriebswirtschaft weiter, bevor sie ins Personalwesen einstieg. Seit rund siebzehn Jahren arbeitet die dreifache Mutter nun bei einem grossen Krankenversicherer als HR-Business-Partnerin und hat sich in dieser Zeit beruflich in einigen Bereichen weitergebildet, darunter im Coaching und in der Personalpsychologie. «Mit Barbara Schär-Danz haben wir eine hoch motivierte und bestens qualifizierte Person für das Amt gefunden», hält die Mitte Wikon fest. Die Kandidatin will sich gemäss ihren Aussagen für eine «lösungsorientierte, tragfähige Politik einsetzen, die für die Menschen da ist».

GLP-Kandidat ist ebenfalls in den Startlöchern

Eine Umfrage des «Willisauer Bote» bei den Parteien ergab: Die Kandidatur von Barbara Schär-Danz wird nicht die einzige bleiben. Mit dem 37-jährigen Thiam Lütolf hat die GLP einen weiteren Kandidaten für das Ressort Finanzen nominiert. Der bei der Luzerner Polizei im Dienst stehende zweifache Familienvater ist in der Politik kein unbeschriebenes Blatt. Unter anderem ist er Gründungs- und Vorstandsmitglied des 2022 ins Leben gerufenen GLP-Wahlkreises Willisau. Der für die Nationalratswahlen im Herbst portierte Lütolf kandidierte im vergangenen Frühling auch als Kantonsrat. Mit 1104 Stimmen erzielte er im Wahlkreis Willisau das beste Resultat der acht GLP-Kandidaten und verpasste den Einzug ins Parlament nur knapp. «Ich bin bereit, mich als Wikoner Gemeinderat den kommenden Herausforderungen zu stellen. Politik – insbesondere auf Gemeindeebene – ist unabdinglich für eine funktionierende Gesellschaft», lässt sich Thiam Lütolf zitieren. Die sich für ökologische Anliegen und soziales Unternehmertum einsetzende GLP sei zwar sein «Heimathafen». Als Mitglied einer Kollegialbehörde bringe er deren Position ein, ohne dogmatisch zu sein. «Letztlich führt nur ein sachlicher, argumentativer Dialog zu tragfähigen Lösungen.» Für das «ländlich geprägte und urban ausgerichtete Wikon» sieht er dabei viele Chancen und Möglichkeiten. «Die Herausforderung ist klar: Wir müssen einen ausgeglichenen Finanzhaushalt anstreben, um sowohl als attraktive Wohngemeinde als auch zuverlässiger Partner für die Wirtschaft zu punkten», sagt Lütolf, dem von GLP-Wahlkreispräsident Julian Wiederkehr ein breites Fachwissen in den Bereichen Sicherheit, Finanzen und IT/Arbeitsmethodik attestiert wird.

Fragezeichen bei der SP

Während die GLP mit Thiam Lütolf erstmals in den Wikoner Gemeinderat einziehen möchte, will die SP zurück in die Exekutive. Die Ortspartei stellte noch 2017 zwei Gemeinderäte und gab 2020 ihr letztes Mandat ab. «Wir sind zwar in zahlreichen Kommissionen eingebunden, doch der direkte Draht in die Ratsstube fehlt uns», sagt SP-Parteileitungsmitglied Roger
Wymann und fügt an: «Eine Stimme von links im Fünfergremium täte gut.» Deshalb blieb die SP bei der Kandidatinnen- respektive Kandidatensuche nicht untätig. Momentan stände man noch mit einer Person im Gespräch. «Wie dieses ausgeht, wird sich weisen.»

Klare Ausgangslage bei der SVP

Obwohl sie mit André Wyss erstmals den Gemeindepräsidenten stellt: Die SVP lehnte sich in den vergangenen Wochen nicht zurück und machte sich ebenfalls auf Kandidatensuche. «Leider erfolglos», wie Ortsparteipräsident Silvan Schütz gegenüber dem «Willisauer Bote» sagt. Trotzdem sei für die Partei der 4. September ein Stichtag. «Sämtliche Spekulationen sind dann vom Tisch und alle Kandidierenden bekannt.» Für die SVP gehe es in der Folge darum, zu eruieren, wem sie ihre Unterstützung zusichern wolle. «Wir werden die Kandidatinnen und Kandidaten zu einem Hearing bitten.» Wie viele Einladungen Silvan Schütz machen muss? Zwei sind es mit Sicherheit.

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