Platz für Asylsuchende geschaffen

Die Gemeinde Wikon kauft für 1,442 Millionen Franken die Liegenschaft Chäppelimatte 4, um die laut kantonalem Entscheid zugewiesenen Asylplätze zur Verfügung stellen zu können.

Platz für 16 Asylsuchende:Liegenschaft in der Chäppelimatte. Foto Stefan Bossart
Stefan Bossart

Nicht die Asylsuchenden sondern der Kaufpreis von 1,442 Millionen Franken gaben zu reden. Grund: Laut Gebäudeversicherung hat die Liegenschaft Chäppelimatte 4 einen Wert von 1,2 Millionen Franken. Der Verkehrswert schätze ein vom Gemeinderat beauftragtes Immobilienbüro sogar lediglich auf 1,12 Millionen Franken. "Hier verdient sich jemand auf Kosten der Gemeinde eine goldene Nase", meinte ein Votant an der Gemeindeversammlung und gab seinem Missmut unmissverständlich Ausdruck.

Sowohl Sozialvorsteherin Michaela Tschuor als auch Gemeindepräsident Hans Golling betonten, dass letztlich der Markt entscheide. "Die Verkäuferschaft ist überzeugt, den von ihr verlangten Preis zu erzielen. Sie liess nicht mit sich verhandeln", so Golling. Der Gemeinderat beurteile die Preisvorstellung zwar  als zu hoch. Und trotzdem sei der Kauf der Liegenschaft momentan die beste, einzige  und vor allem kostengünstigste Lösung.

Finanzverwalter René Wiederkehr legte die Zahlen auf den Tisch. Im schlechtesten Fall müsste die Gemeinde bis Juni 2019 für die fehlenden Unterbringungsmöglichkeiten über 600 000 Franken Ersatzabgaben an den Kanton bezahlen. "Dies können wir uns schlicht nicht leisten", sagte Wiederkehr. Demgegenüber stehe der Kauf der Liegenschaft und der Kanton, der diese im Mietverhältnis übernimmt. Inklusive Abschreibungen und Amortisation bringe das Dreifamilienhaus  trotz des hohen Kaufpreises letzlich jährlich rund 10 000 Franken in die Gemeindekasse. "Wir sprechen also von einem rentablen Objekt", so Wiederkehr.

Die Argumente des Gemeinderates überzeugten letztlich die Mehrheit der 185 anwesenden Stimmberechtigten. Mit 111 Ja- zu 49-Neinstimmen und 14 Enthaltungen genehmigen sie den Hauskauf. Voraussichtlich im Juni ziehen die ersten der 16 Asylsuchenden in der Chäppelimatte 4 ein.

 

 

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