Gemeinderat legt Karten auf den Tisch

«Kostenbewusst und weitsichtig»: So beurteilt der Reider Gemeinderat jenes 7,818 Millionen-Schulhausprojekt, welches er dem Stimmvolk am 10. Juni unterbreitet. Der Neubau kommt dabei kleiner daher als noch im November geplant und soll ohne Investor gestemmt werden.

Blick auf das Gebiet in Reiden Mitte, wo das neue Schulhaus geplant ist. Foto WB-Archiv
Stefan Bossart

Die am Mittwoch verschickte Medienmitteilung der Reider Behörde zu diesem Thema:

 

Medienmitteilung

Am 10. Juni 2018 wird die Reider Bevölkerung über den Neubau des Schulhauses Reiden Mitte abstimmen. Der Gemeinderat hat sich nach einer intensiven Prüfung aller Fakten für einen viergeschossigen Bau entschieden. Er wird jetzt die Abstimmungsbotschaft ausarbeiten und sich am 16. Mai 2018 an einer Info-Veranstaltung den Fragen der Reider Bevölkerung stellen.

«Kostenbewusst und weitsichtig»: So will Reiden seine Hausaufgaben in der Schulraumplanung angehen. Der Gemeinderat hat deshalb die aktuelle Planung für den Neubau des Schulhauses Reiden Mitte aktualisiert und den weiteren Weg des Projektes festgelegt. In zwei Teilbereichen haben sich die Rahmenbedingungen geändert:

• Submission alternative Finanzierung: Die durchgeführte Submission, die eine externe Finanzierung hätte ermöglichen sollen, wurde nach der Öffnung der eingereichten Unterlagen abgebrochen.Die Unterlagen waren zwar sehr intensiv bestellt worden (15 Mal). Letztlich aber lag nur eine Offerte vor. Und diese war für die Gemeinde ohne erkennbaren Nutzen, ja hätte die finanzielle Belastung sogar noch vergrössert. So beschloss der Gemeinderat für die Finanzierung den konventionellen Weg mit der Aufnahme eines Kredites zu gehen.

• Schülerzahlen: Der Kanton Luzern (LUSTAT) hat die neusten Schülerzahlen für Reiden prognostiziert. Diese wie auch die Geburtenzahlen bestätigten den Raumbedarf als Ausgangslage für das gesamte Neubauprojekt. Die neuen Zahlen zeigen aber auch, dass man heute davon ausgehen kann, dass sich die Zunahme der Schülerzahlen auf längere Sicht eher etwas verlangsamen wird. Der Raumbedarf ist deshalb für die Volksschule Reiden kurz- und mittelfristig gross, da auch viel provisorischer Schulraum ersetzt werden muss. Auf längere Sicht dürfte sich die Situation nach heutigem Wissensstand nicht so schnell verschärfen.

Dazu hat sich der Gemeinderat in der weiteren Bearbeitung des Projektes mit verschiedenen Bevölkerungs-Gruppierungen und Experten getroffen, wie er das an der Gemeindeversammlung im Dezember auch in Aussicht gestellt hatte. Die dort formulierten Hinweise flossen in die Arbeit der Projektsteuerung ein, welche letztlich zu Handen des Gemeinderates das abstimmungsreife Projekt weiterbearbeitete.

Jetzt hat der Gemeinderat festgelegt, dass er dem Stimmvolk einen viergeschossigen Neubau vorschlagen wird. Dort können 13 Klassenzimmer, zwei Fachunterrichtszimmer, sechs Gruppenräume, sechs IF-Zimmer (Halbklassenzimmer), ein Zimmer für Textiles Gestalten, ein Lehrerzimmer und eine Aula realisiert werden. Die Reduktion um ein Geschoss gegenüber dem im Dezember vorgestellten Projekt hat der Gemeinderat vorgenommen, um die Baukosten zu senken.

Gleichzeitig reagiert er damit auch auf die neu aufgelegten Schülerzahlen. Das fünfte Geschoss hätte zwar Schulraum geschaffen, der nach heutiger Planung mittel- bis langfristig gebraucht wird. Die Grundlagen für so langfristige Planungshorizonte weisen aber eine unvermeidbare Unschärfe auf. Deshalb wird der Gemeinderat diesen heute nicht realisieren. Dementsprechend wird er auch seine Planung insgesamt anpassen. Das Schulhaus Pestalozzi wird deshalb zukünftig für Primar- und Sekundarschulklassen genutzt werden.

Der Neubau schafft aber genug neuen Schulraum, damit die Zimmer für die Betreuung und die sechs Klassen in den Provisorien eliminiert und vier im Pestalozzi- Schulhaus an die Sek übergeben werden können. Auch können dann jene zwei, die fürs nächste Schuljahr in einem zusätzlichen Provisorium erstellt werden müssen, ebenfalls ersetzt werden. Mit den zwei zusätzlichen Zimmern im Neubau schafft die Gemeinde Raum, um im Dorf Reiden den Kindergarten mit fünf und die Primarschule pro Jahrgang mit jeweils drei Abteilungen führen zu können.

Zudem hat der Gemeinderat beschlossen, die Teilunterkellerung für Lager und Technik zu realisieren. Zur Kostenreduktion wird die Gebäudefassade in den oberen Geschossen in Eternit ausgeführt. Das Sockelgeschoss wird aus Gründen der Nachhaltigkeit jedoch wie geplant in Beton gebaut. Mit diesen Korrekturen wird das Gesamtprojekt dem Stimmvolk mit Baukosten von 7,818 Mio. Franken unterbreitet.

Aktuell erarbeitet der Gemeinderat die Botschaft zur Abstimmungsvorlage, über die am 10. Juni 2018 abgestimmt wird. Am 16. Mai findet eine öffentliche Informationsveranstaltung statt. Dort wird der Gemeinderat sein Projekt erklären und sich den Fragen der Bevölkerung stellen.

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Berger

Mi 28.03.2018 - 16:45

Ob diesmal die Stimmbürger dem Schulhausneubau zustimmen? Oder werden sie weiterhin den IG-Reiden Träumereien glauben schenken, eine gemeindliche Pflichtleistung vor sich her schieben zu können? Wer profitiert eigentlich von den mittlerweile 7-stelligen Ausgaben für Mehrunterhalt und Provisorien? Da mit solchen Ausgaben kein Wert generiert wird, sicher nicht der Steuerzahler.

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