Luzern beschliesst zusätzliche Corona-Massnahmen

Dem Luzerner Regierungsrat gehen die am Freitag vom Bundesrat verfügten Massnahmen gegen die Corona-Pandemie nicht weit genug. Er hat angesichts der hohen Fallzahlen im Kanton zusätzliche Massnahmen beschlossen, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Foto Keystone
Stefan Calivers
Die Verschärfungen würden am Samstag um 19 Uhr in Kraft treten und vorerst bis am 22. Januar gelten, hiess es in der Mitteilung. Betroffen seien namentlich Freizeit- und Sporteinrichtungen, der öffentliche Verkehr oder das Home Office. Anpassungen gebe es auch in den Schutzkonzepten der Schulen, diese Änderungen gelten teilweise bis Ostern.
 
Museen, Galerien, Theater und Kinos werden gemäss den jüngsten Verschärfungen geschlossen, genauso Casinos oder Bowling- und Billardzentren. Sporthallen - egal ob zum Reiten, Tennisspielen, Eislaufen, Schwimmen oder Klettern - dürfen nicht mehr benutzt werden, genauso wenig Fitnesszentren oder Tanzstudios.

 

Schulsport möglich

Vom Verbot ausgenommen sind nur die Schulen, die ihre Sportanlagen weiterhin nutzen können. Auch Leistungssportler, die einem Nationalteam angehören oder Profisportler, dürfen trainieren. Offen bleiben hotelinterne Wellnesseinrichtungen für Hotelgäste.

Bibliotheken dürfen nur noch zur Ausleihe von Büchern betreten werden, die Leseräume werden zugesperrt. Gleiches gilt für Jugendtreffs. Die Prostitution wird untersagt: Neu sind nicht nur Sexbetriebe geschlossen, sondern auch die Prostitution auf der Strasse und in privaten Räumen wird verboten. Nachtbusse dürfen nicht mehr verkehren.

Der Luzerner Regierungsrat nimmt zudem die Patrons in die Pflicht. Sie hätten dafür zu sorgen, dass die Angestellten ihre Arbeitsverpflichtungen so weit als möglich von zu Hause aus erfüllen könnten, heisst es in der Covid-19-Verordnung.

 

Präsenzunterricht bleibt

An den Schulen gibt es ebenfalls zusätzliche Einschränkungen. Diese betreffen vor allem Schulanlässe sowie den Sport-, Musik- und Hauswirtschaftsunterricht. Ziel sei es, unkontrollierte Kontakte an den Schulen auf ein Minimum zu beschränken, hiess es. Der Präsenzunterricht solle grundsätzlich beibehalten werden.

Der Luzerner Regierungsrat begründete sein verschärftes Regime mit der Pandemielage im Kanton. Seit dem 1. November seien über hundert Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Jeden Tag steckten sich rund 200 Personen mit dem Virus an. Die Spitäler seien in der ganzen Zentralschweiz stark ausgelastet.

Die vom Bund und den Kantonen erlassenen Massnahmen hätten das Ziel, die Infektionszahlen rasch und deutlich zu senken, teilte der Luzerner Regierungsrat mit. Es gehe darum, dass das Leben bald wieder normalisiert werden könne. sda

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