Das Interview zur Kampfwahl

Für die Nachfolge von Jakob Lütolf liegen zwei Kandidaturen vor. So kommt es am 28. Februar zur Kampfwahl zwischen Annelies Gassmann und Hans Schöpfer ums Gemeindepräsidium. Der WB unterhielt sich mit den beiden über ihre Motivation, Ziele und vor allem die Fusionsfrage.

 

 

Foto Norbert Bossart
Norbert Bossart

Am 28. Februar steht in Wauwil eine spannende Ersatzwahl für das Gemeindepräsidium an. Grund: Jakob Lütolf trat als Präsident vorzeitig zurück, weil der Wauwiler Rat die Fusionsverhandlungen mit Nachbar Egolzwil abbrach. Lütolf hingegen hatte die Fortsetzung der Verhandlungen und eine Fusionsabstimmung an der Urne angestrebt.

Die CVP-Ortspartei portierte Annelies Gassmann-Wechsler, Gemeinderats-Vizepräsidentin und Ressortleiterin Finanzen und Bau; das Komitee «Demokratie am Santenberg» schickt Kirchenratspräsident Hans Schöpfer-Cortesi ins Rennen. Während Annelies Gassmann den Verhandlungsabbruch mit Egolzwil als Ratsmitglied mitentschieden hat, ist Hans Schöpfer Mitunterzeichner einer Gemeindeinitiative. Letztere fordert eine Fusionsvorlage, über welche die Stimmberechtigten bis Ende 2017 befinden können.

Der WB sprach mit Schöpfer und Gassmann über ihre Kandidatur und stellte beiden die gleichen zwanzig Fragen. Im Folgenden jener Interview-Ausschnitt, der sich mit der Fusionsfrage befasst:

Der Wauwiler Gemeinderat hat die Fusionsverhandlungen mit Nachbar Egolzwil abgebrochen. Warum ist dieser Entscheid richtig, bzw. falsch?

Annelies Gassmann: Die Fusionsprüfung wurde abgeschlossen, weil nach monatelangem Warten auf klare Antworten immer unrealistischer wurde, dass eine Vorlage erarbeitet werden kann, die an der Urne in beiden Gemeinden gute Erfolgsaussichten hat. Nachdem im Jahr 2006 die von allen Vereinen, Parteien und Gruppierungen in beiden Gemeinden als ausgewogen bezeichnete und klar befürwortete Fusionsvorlage durch die Stimmberechtigten der Gemeinde Egolzwil überraschend abgelehnt wurde, während Wauwil dieser mit 84 Prozent zustimmte, herrschte über Jahre eine beklemmende Stimmung in den beiden Dörfern. Eine solche Situation will der Gemeinderat der Bevölkerung kein zweites Mal zumuten. Die nächste Fusionsabstimmung soll ein Erfolg werden. Dazu braucht es eine Fusionsvorlage, in der zu den relevanten Fragen klare Aussagen gemacht werden. Dieses Ziel konnte im 2015 leider nicht erreicht werden. Auch wenn von Personen, die über Detailkenntnisse verfügen, seit Monaten via Medien stets das Gegenteil behauptet wird, ändert sich diese Tatsache dadurch nicht.

Hans Schöpfer: Die Art und Weise von Abbruch und Kommunikation finde ich falsch. Die Bevölkerung hatte keine Möglichkeit «Ja» oder «Nein» zu sagen. Gesprächsverweigerung finde ich allgemein kein gutes Rezept.

 

In Wauwil ist eine Gemeindeinitiative am Laufen, die eine Wiederaufnahme der Fusionsverhandlungen und eine Urnenabstimmung bis Ende 2017 fordert. Warum haben Sie dieses Volksbegehren unterzeichnet, bzw. nicht unterschrieben?

Hans Schöpfer: Ich habe unterschrieben, weil ich in einem Rechtsstaat lebe. Demokratie gehört zu unserer Rechtsordnung wie das «Amen» in der Kirche.

Annelies Gassmann: Für Gemeinderatsmitglieder macht es wenig Sinn, eine Gemeindeinitiative zu unterzeichnen, da sie die Möglichkeit haben, ein Anliegen direkt einzubringen und ihre Ratskolleginnen und -kollegen davon zu überzeugen.

Das vollständige Interview ist in der WB-Freitagsausgabe zu finden. 

 

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