Nachruf

16. Oktober 2023

Rosemarie Reinert

Rosemarie Reinert
Grossdietwil

Die Lebensreise von Rosemarie begann am 21. August 1936, als sie als ältestes Kind von Jakob und Marie Reinert-Koller zur Welt kam. Zusammen mit ihren Geschwistern Lisbeth, Hans und Margrit sowie mit Cousine Hermine wuchs sie in der Sägerei in der Lisch in Grossdietwil auf. Schon früh übernahm sie grosse Verantwortung und schaute zu den jüngeren Geschwistern. Rosemarie war eine fleissige Schülerin und lernte gerne. Nach der obligatorischen Schulzeit besuchte sie die Haushaltungsschule und arbeitete bei einer Arztfamilie in Menzingen. Dort reifte in ihr der Entschluss, einen Pflegeberuf zu erlernen. So machte Rosemarie eine Ausbildung als Krankenschwester im Kantonsspital Luzern und arbeitete danach viele Jahre in der Arztpraxis von Dr. Studer in Luzern.

In dieser Zeit fand Rosemarie den Zugang zum Rotkreuzdienst. Sie machte sowohl beruflich wie auch militärisch Weiterbildungen und trug die Uniform mit Stolz.

Verbunden mit dem Militärdienst kam Rosemarie zu einem anderen Hobby: Sie nahm jahrelang mit Gruppen in der Schweiz und im Ausland an Mehrtagesmärschen teil, z. B. am Viertages­marsch in Nijmegen in Holland.

Grosse Freudentage waren für Rosemarie Ende August 1981.

Sie war Patin der neuen Fahne der Musikgesellschaft Grossdietwil-Altbüron. Bis ins hohe Alter besuchte sie das Jahreskonzert der Musikgesellschaft regelmässig und wenn sie dann schon in der Heimat war, gehörte der Coiffeurbesuch bei Bösigers obligat dazu.

Anfang der 1980er-Jahre übernahm Rosemarie den Posten als Schulleiterin an der Psychiatrischen Klinik in St. Urban und zog wieder nach Grossdietwil. Nach kurzer Zeit merkte Rosemarie aber, dass sie wieder lieber im Umfeld der Pflege arbeiten würde. So übernahm sie die Leitung des Pflegedienstes an der Luzerner Höhenklinik in Montana im Wallis. Diese grosse Herausforderung – nicht zuletzt wegen der französischen Sprache – mochte sie gerne und die Stelle behielt sie bis zur Pensionierung.

Das Zuhause von Rosemarie war nun im Wallis. Sie liebte Gesellschaft und freute sich entsprechend über Besuch von Geschwistern und Verwandten. Überhaupt hatte sie guten Kontakt zur ganzen Familie und Rosemaries Wohnung war immer für Ferien und Besuche offen. So lernten einige ihrer Grossnichten und -neffen in Montana Ski fahren. Und kam Rosemarie dann wieder einmal ins Luzernerland, so brachte sie sicher ein feines Walliser Brot mit.

Rosemarie war ein fortschrittlich denkender Mensch und beschäftigte sich gern mit fremden Kulturen. Nach ihrer Ausbildung besuchte sie Mexiko und bereits in den 1970er-Jahren reiste sie in den Osten. Später, Ende der 1980er-Jahre, war sie während mehreren Wochen in China unterwegs. Weitere Reisen führten sie nach Afrika zu ihrer Freundin Elisabeth.

Auch begleitete Rosemarie Pilgerreisen mit dem Car zur heiligen Rita nach Cascia, zu Franz von Assisi und zur heiligen Bernadette nach Lourdes. Rosemarie bereiteten diese Reisen immer grosse Freude und Genugtuung. Dabei lernte sie viele Leute kennen und hatte viele gute Kontakte in einem christlichen Umfeld, denn der Glaube war ihr wichtig.

Vor bald 10 Jahren begannen sich die ersten Anzeichen einer Demenzerkrankung zu zeigen. Die Schwierigkeiten, den Alltag zu meistern, nahmen zu. Kurz nach dem 80. Geburtstag wurde ein Eintritt ins Alters- und Pflegeheim Susten unumgänglich. Rosemarie fühlte sich dort wohl und wurde bestens umsorgt.

Sie freute sich sehr über Besuch, obwohl sie diesen bald nicht mehr erkannte und mit diesem auch nicht mehr kommunizieren konnte. Doch das Leuchten in den Augen und ihr Lächeln zeigten dem Besucher die Freude von Rosemarie.

Am frühen Samstagmorgen, 26. August, durfte Rosemarie für immer einschlafen. Rosemarie mit ihrem grossen Herz und ihrer Liebe zu Katzen fehlt uns sehr.

Wir wünschen ihr eine gute Reise, verbunden mit ihren Worten: «Danke tuusig, es esch schön gse».