Nachruf

30. Juni 2016

Rosa Bättig–Heller

Rosa Bättig–Heller
Willisau

Unser Muetti wurde am 20. Juni 1925 ihren Eltern, Johann und Marie Heller-Kurmann, in die Wiege gelegt. Sie ist mit sieben Geschwistern auf dem Hof Lingraben aufgewachsen. 

Im Jahre 1947 läuteten die Hochzeitsglocken. Muetti und Josef Bättig gaben sich in der Wallfahrtskirche Werthenstein das Jawort. In den folgenden Jahren durften sechs Kinder auf dem Hof Oberberg aufwachsen.

Ihr Leben war nicht nur von Glück geprägt, sie erfuhr in den letzten Jahren harte Schicksalsschläge. Im Jahre 2004 ist ihr Gatte unerwartet gestorben, 2013 ihr Sohn Hugo tödlich bei einem Bike-Unfall verunglückt. Auch vier ihrer Geschwister gingen ihr im Tod vor­aus.

Nebst der Arbeit auf dem Bauernhof nahmen Muetti und Baba sich auch immer wieder ein bisschen Zeit für gemeinsame Ausflüge. Da ging es meistens in die Berge, etwa nach Grindelwald, aber es durfte auch gerne der Menzberg sein. Muetti war, zusammen mit Lydia Sommer, vermutlich unter den ersten Autofahrerinnen der Schülen, und daher war sie auch als Chauffeuse gefragt und hat für andere den Fahrdienst gemacht.
Der Alltag war für uns alle von der Hofarbeit geprägt, aber Muetti war besorgt für die kleinen Aufmerksamkeiten, die das Alltägliche im wahrsten Sinne des Wortes versüssen: Für die Grosskinder war immer ein Sugus oder etwas Schoggi im Schublädli parat oder auch manchmal ein Fünfliber.

Freude hatte sie auch am «Lismen» und an ihrem Garten. Und der Kirchenbesuch in Willisau am Sonntagmorgen gehörte einfach dazu. Eine besondere Verbundenheit bestand aber zu den Wallfahrtsorten Werthenstein und Luthern Bad, wo vor allem die Wallfahrtsgottesdienste am Sonntagnachmittag im Herbst ein Anziehungspunkt waren.

Wir erlebten Muetti als hilfsbereiten Menschen. Die Arbeit war ihr nie zu viel, sie jammerte nie, hatte immer eine offene Tür für Gäste und verwöhnte diese gerne.

Nach dem Tod von Sohn Hugo haben Muettis Kräfte zusehends nachgelassen, und sie verbrachte daher die letzten ungefähr zwei Jahre im Alterszent­rum Zopfmatt. In der Nacht auf den 27. Juni durfte sie in Frieden für immer einschlafen.

Wir sind unendlich traurig, aber dankbar für die Zeit, die wir mit unserem Muetti verbringen durften. Wir werden sie in bester Erinnerung behalten.