Nachruf

20. Juni 2016

Rösy Roos-Lampart

Rösy Roos-Lampart
Geiss

Rösy Roos-Lampart wurde am 7. Juli 1941 als Tochter von Josef und Marie Lampart-Limacher auf dem schönen und stattlichen Bauernhof Stöckli, Buttisholz, geboren. Zusammen mit Bruder Sepp und den Schwestern Maria und Agnes durfte sie eine glückliche Kindheit erleben. Rösy war ein fröhliches Kind und wenn es darum ging, einen Streich auszuhecken, war sie als Erste mit dabei. Auf dem Bauernhof gab es stets viel zu tun und Rösy lernte von Kindsbeinen an, mit anzupacken. Für sie waren die verschiedenen Arbeiten jedoch nie ein Muss, sondern erfüllten sie stets mit Zufriedenheit. Vor allem die Arbeiten mit den Tieren bereiteten ihr grosse Freude. 

Gerne erzählte Rösy von ihrer Schulzeit, welche sie in Buttisholz erlebte. Nach dem Schulabschluss arbeitete Rösy auf dem elterlichen Bauernhof mit. Immer wieder konnte sie bei der täglichen Arbeit auf den Wiesen und Feldern ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Im Stall molk sie eigenhändig die Kühe und freute sich, wenn sie mit dem Hund und dem Milchkarren die Milch in die Käserei bringen konnte.

Obwohl Rösy in einem strengen Elternhaus aufgewachsen ist, wo das all­abendliche Rosenkranzbeten zur Pflicht gehörte, blieb ihr die Jugendzeit in guter Erinnerung. In den Ausgang durften die drei Mädchen erst, nachdem die strenge Mame ihnen das Walzertanzen in der elterlichen Stube beigebracht hatte. Von da an waren sie öfters an verschiedenen Kilbis in Buttisholz und Umgebung anzutreffen. Bruder Sepp verliess früh das Elternhaus und das verbleibende Dreimädelhaus hatte manch nächtlichen Besuch mit Kafi und Schnaps.

In dieser Zeit lernte Rösy an der Geis­ser Kilbi Sepp Roos kennen und lieben. Im Januar 1964 verlobte sich das junge Paar und fortan verbrachten sie gemeinsam ihr Leben. 

Als Vorbereitung für die Käserei­übernahme in Werthenstein arbeitete Rösy kurze Zeit als Verkäuferin in einer Käserei in der Stadt Luzern. Am 11. Mai 1965 heirateten Sepp und Rösy in Stansstad. Im Juni 1965 übernahm das junge Paar die Käserei in Werthenstein. Es begann für Rösy und Sepp eine sehr arbeitsintensive Zeit. Rösy war nebst der Betreuung ihrer drei Kinder Monika, Schorsch und Esther auch für den Käsereiladen zuständig. Sepp nahm neben seiner Arbeit als Briefträger in der Käserei die Milch an. Die Zeit in Werthenstein warf neben vielen sonnigen und heiteren Stunden auch ganz dunkle Schatten auf die jungen Eheleute. So hatte Rösy in diesen Jahren sehr schwere Schicksalsschläge zu ertragen. Sie verlor innerhalb weniger Jahre ihren Vater, ihre einjährige Tochter Monika und ihre dreijährige Tochter Esther. Sie fand in dieser schweren Zeit Trost und Kraft in ihrem tiefen Glauben. Umso mehr freute sich Rösy, dass sie zusammen mit Sepp und dem sechsjährigen Sohn Schorsch am 1. Juni 1973 ins neu erbaute Einfamilienhaus «Landruh», Geiss, umziehen konnte. Nach nur drei Tagen in Geiss war die Freude über die Geburt von Tochter Helen gross. Im August 1975 wurde mit der Geburt von Beat die Familie komplett.

Zusammen mit Sepp und ihren drei Kindern erlebte Rösy eine erfüllende Zeit in Geiss. Rund um ihr Haus blühten stets die Blumen in voller Pracht und es hatte viel Platz für ihre geliebten Haustiere. 

Rösy war zeitlebens eine gesellige und gastfreundliche Person. Sie war immer für einen Schwatz oder einen Jass zu haben. Rösy war aktiv in verschiedenen Vereinen, zum Beispiel Samariterverein Wolhusen, im Jassklub Geiss, bei den Turnerinnen und der Frauengemeinschaft Geiss. Seit 1985 war Rösy Ehrenmitglied bei der Musikgesellschaft Geiss. Besonders freute sie sich, dass sie über 20 Jahre für die Jagdkameraden Geiss die «Jägermutter» sein durfte.

In Geiss erkannte sie ihr Flair für den Service und unzählige Male war sie im Restaurant Ochsen als Serviertochter tätig. Diese Arbeit hat ihr neben all ihren anderen Tätigkeiten stets viel Freude bereitet und es entstanden langjährige Freundschaften mit dem «Ochsen»-Team Geiss. Rösy verstand sich mit Jung und Alt. Rösy war ein äus­serst kreativer Mensch und sie bereitete vielen Menschen Freude mit ihren schönen Blumengestecken. Während ihrer langjährigen Tätigkeit als Aushilfe in der Metzgerei Lustenberger, Menznau, legte sie mit viel Elan unzählige Fleischplatten.

Traurig musste sie 1989 Abschied nehmen von ihrer geliebten Mame und einige Jahre später von ihrem Bruder Sepp. Gross war dann die Freude über die Geburt ihrer Grosskinder Sergio, Sandro, Nina und Anna. Nonna liebte ihre Grosskinder und war immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde. Sie hatte stets für alle ein offenes Ohr und ein Nein kam nie über ihre Lippen. Vor allem die Geburtstage ihrer Liebsten waren ihr wichtig und immer hatte sie ein passendes Geschenk bereit.

Gross war die Freude, als im Januar 2010 Rösy und Sepp ins neu erbaute Einfamilienhaus von Sohn Beat einziehen konnten. Schon bald blühten auch die Blumen in der «Dorfmatt 2» in voller Pracht.

Ab 2013 machte sich bei Rösy eine Demenz bemerkbar, welche sich schleichend verschlimmerte. Aber nichtsdestotrotz war sie oft zu Fuss unterwegs im Dorf und hatte stets ein «Schoggistängeli» als Trösterli mit dabei. Aber auch in dieser Zeit haderte sie nie mit ihrem Schicksal, sondern war stets zufrieden und dankbar. Seit September 2014 verbrachte sie viele zufriedene Stunden im Hof Obergrüt in Sigigen, mit Singen, Jassen und Spazieren. Bald war Rösy in Sigigen bekannt, dass sie immer einen lustigen Spruch auf Lager hatte.

Am 11. Mai 2015 durften Rösy und Sepp die goldene Hochzeit feiern. Von diesem grossen Tag hat Rösy lange gesprochen. Ebenfalls hat sie sich sehr auf den 80. Geburtstag von Sepp am 12. Juni 2015 gefreut. Für dieses Fest blühte Rösy nochmals so richtig auf. Für alle überraschend verliessen Rösy in der darauffolgenden Woche die Kräfte, so dass sie ins Spital Wolhusen eingeliefert werden musste. Die Ärzte stellten fest, dass Rösy sehr schlechte Lungenwerte hatte und das Herz darunter litt. So schlief sie still und friedlich am Dienstag, 23. Juni 2015, im Spital Wolhusen ein. 

Der Tod ist die Grenze des Lebens,
aber nicht das Ende einer Liebe.

So lebt Rösy Roos-Lampart in all unseren Herzen weiter. Im Sinne von Rösy möchten wir nicht über vergangene Zeiten weinen, sondern uns an all den schönen Erinnerungen freuen.