Nachruf

23. November 2023

Marie Kurmann-Aregger

Marie Kurmann-Aregger
Pfaffnau

Geboren wurde s'Mareili am 26 Januar 1937 auf dem Brunhof in Eich als 2. Kind des Ignaz und Marie Aregger-Stalder. Nach einigen Zwischenstationen zügelten die Eltern nach Beendigung des Krieges 1946 mit ihrer jungen Familie, es waren schon 6 Kinder, nach Willisau, wo sie den Bauernhof Hinter-Honegg kaufen konnten. Im Jahr 1952 war die Familie dann komplett, 4 Söhne und 5 Töchter waren der Stolz der guten Eltern.

Die ersten Jahre waren eine echte Herausforderung für die Eltern, alles verlief unter echt ärmlichen Verhältnissen. 2 Hitzejahre und 2 Hageljahre erschwerten die ganze Arbeit. Wir Kinder wurden sehr früh mit in den Arbeitsbereich des Bauernhofes einbezogen und so entwickelte sich in uns allen ein gesundes Zugehörigkeitsgefühl für das Ganze: Familie, Haus und Hof.

Reich und vielfältig war für uns alle die Kinder- und Jugendzeit, in der uns grundlegende Werte, wie Arbeiten und Jassen, Treue und Glauben, Durchhalten und Geduld, Dankbarkeit und Feste feiern im Elternhaus, vermittelt wurden.

Mareili erlebte hier ihre Schulzeit, und danach Arbeit im Haus und auf dem Hof, so lernte sie früh, was Arbeiten heisst. Später konnte sie die Bäuerinnen-Schule im Kloster Fahr besuchen und dadurch holte sie sich das restliche Rüstzeug als zukünftige Bäuerin. Das waren sehr erlebnisreiche Jahre bis hin zu ihrer Hochzeit mit Toni Kurmann vom Bauernhof Gross-Hon­egg am 10. Mai 1960.

Auf ihrer Hochzeitsanzeige standen die prophetischen Worte:
«In Liebe wir die Hand uns reichen, zum heiligen Lebensbund. Freud und Leid wir wollen teilen, heut und zu jeder Stund.»

Und dies haben sie miteinander durchgetragen durch viele frohe und schmerzliche Ereignisse des gemeinsamen Lebens.

Die Neuvermählten lebten dann bis 1966 auf dem elterlichen Bauernhof Gross-Honegg und dann übergab Toni den Bauernhof seinem Bruder Hans und sie kauften dann ein kleineres Heimetli in Pfaffnau. Dort lebten sie gemeinsam bis zum Tod von Toni, am 19. Mai 2010, 9 Tage nach dem Fest ihrer goldenen Hochzeit.

Weil es auf dem kleinen Bauernhof in Pfaffnau nicht genug Arbeit und genügend Verdienst für den Lebensunterhalt gab, suchten beide noch andere Arbeitsmöglichkeiten, die sie erfüllten und ihnen Zufriedenheit und einen gesunden Ausgleich schenkten.

Einen besonderen Höhepunkt in ihrem Leben gab es im Jahre 1968 als ihr Sohn Toni geboren wurde. Ein lang ersehnter Kinderwunsch beglückte ihr gemeinsames Leben.

Mareili hat in all den Jahren sich gut eingewurzelt in Pfaffnau. Durch ihre Offenheit und Freundlichkeit fand sie viele gute Kontakte. Mit Freude machte sie in der Trachtengruppe, beim Turnen, im Senioren-Jassen und deren Wanderungen mit.

Zuhause pflegte sie viel Abwechslung, sei es im Garten mit den Blumen, Gemüse und Beeren. Nebst der Hausarbeit strickte, häkelte und nähte sie echte Kunstwerke.

Auch das Velofahren kam nicht zu kurz, besonders nach dem Mareili in der Landeslotterie einen Glückstreffen hatte, der ihr den Kauf eines neuen Rennvelos ermöglichte. Viele neue Erfahrungen bereicherten ihr Leben auch durch ihre achtjährige Tätigkeit in Vorenwald, wo sie im Altersheim Sennhof den Morgentisch betreute. Von dieser inneren Erfüllung erzählte sie immer wieder.

Vor 2 Jahren aber kam fürs Mareili selbst der Schritt, als Betagte ins Altersheim einzutreten. Ihr Gedächtnis- und Kräfteverlust ermöglichten es nicht mehr, allein in ihrer geliebten Wohnung zu verbleiben. Sohn Toni, der sich stets um sie gut sorgte, nebst seiner grossen Arbeit als Chefkoch im Restaurant Post in Goldern, Hasliberg, fand in der Nachbargemeinde Reiden, im Alterszentrum Feldheim, eine gute Aufnahme und Pflege für sie. Er besuchte hier seine Mutter, wenn möglich wöchentlich an seinem Ruhetag und unsere Schwester Lydia reiste jeden Donnerstag vom Hasliberg zu einem Besuch ins Feldheim. Dafür ganz herzlichen Dank.

Gott, du gehst alle Wege mit uns. Bei dir dürfen wir uns geborgen wissen, Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen