Nachruf

27. Mai 2016

Marie Hodel-Häfliger

Marie Hodel-Häfliger
Zell

Unsere Mutter, Marie Hodel-Häfliger, wurde am 16. Dezember 1929 im «Vogelsang» auf dem Bodenberg, Zell, geboren. Sie war das zweite Kind von Nina und Josef Häfliger-Frey. Zusammen mit ihren zehn Geschwistern, Onkeln, Tanten und zahlreichen Cousins und Cousinen im gleichen Haushalt, erlebte sie eine abwechslungsreiche, schöne Kindheit in einer wahren Grossfamilie.

Als zweitälteste Tochter musste sie schon bald tatkräftig ihre Mutter, die schon in jungen Jahren erste Anzeichen von Multiple Sklerose hatte, im Haushalt unterstützen und ihr bei der Betreuung der jüngeren Geschwister behilflich sein.

Die obligatorische Schulzeit absolvierte unsere Mutter in Zell. Immer wenn es die Umstände auf dem elterlichen Hof erlaubten, nutzte sie die Zeit, in auswärtigen Haushalten Erfahrungen zu sammeln. Als junge Frau arbeitete sie unter anderem in der Käserei im Ahrig, Buttisholz. Oft erzählte sie uns Begebenheiten aus dieser Zeit. Um das nötige Rüstzeug als Bäuerin zu erhalten, besuchte sie die Haushaltungs- schule St. Maria, Zug.

Am 20. September 1954 legte sie mit Josef Hodel von der «Stocki» den Grundstein für eine eigene Familie. Im Verlauf der Jahre wurden ihnen die Kinder Josef, Walter, Marlies und Anita geschenkt.

Marie war auch mit Leib und Seele Bäuerin. Mit der Zeit wurde das Betreuen der Schweine mehr und mehr zu ihrer grossen Leidenschaft. Sie freute sich ganz besonders an den vielen quietschfidelen «Fäärli». Neben den vielen Arbeiten im Haus und auf dem Hof bewirtschaftete Mutter einen gros­sen Gemüse- und Blumengarten. Auf die prächtig blühenden Blumen rund um das Haus war sie besonders stolz. Auch beim Backen und Dessertzubereiten war sie nicht zu übertreffen. Weitherum waren ihre einzigartigen Bretzeli bekannt und beliebt. Ihre Gastfreundschaft wurde von der ganzen Verwandtschaft geschätzt. Viel Freude bereiteten ihr die 14 Grosskinder, die immer gerne zum «Stockigrosi» kamen.

Ein harter Schlag für unsere Mutter war der plötzliche Tod von unserem geliebten Däddu im Juni 1993. Sie vermisste ihn sehr. Auch die vielen gemeinsamen Ausflüge ins Berner Oberland fehlten ihr fortan.

Im Jahr 2005 bezog unsere Mutter im Akazienweg, Zell, ihre eigene Wohnung. Schnell fand sie sich im neuen Umfeld zurecht. Sie schätzte den guten Kontakt zur Dorfbevölkerung sehr, und so dauerten ihre Einkäufe meistens etwas länger.
Ihr blauer Mitsubishi verhalf ihr und ihren Kolleginnen zu so manch schönem Ausflug. Umso schwerer war es, als sie sich im Jahre 2010 aus gesundheitlichen Gründen von ihrem geliebten Auto trennen musste. Dafür freute sie sich immer über diverse Besuche, Einladungen und Ausflüge mit ihren Geschwistern und Bekannten.

Sie genoss es, den 85. Geburtstag bei guter Gesundheit feiern zu können und war überglücklich über die vielen Besuche und vor allem über die zwei Urgrosskinder Lynn und Elea, die ihr immer sehr viel Freude bereiteten.
Leider stürzte sie Anfang Juni des letzten Jahres unglücklich. Nach einer Routineoperation und einigen Tagen Aufenthalt konnte sie das Spital wieder verlassen. Auf gutem Weg zur Genesung im Ferienbett des Alters- und Pflegezentrums Waldruh, Willisau, kam plötzlich eine sehr seltene und lebensbedrohlich schwere Nebenwirkung eines Medikaments zum Vorschein. Ihr geschwächter Körper mochte diesen Strapazen nicht mehr standzuhalten und so verstarb unsere Mutter am Mittwoch, 22. Juli 2015, abends, im Kantonsspital Luzern. Wohlvorbereitet machte sie sich auf ihre letzte Reise.

Liebe Mutter, wir danken dir für all das, was du für uns stets getan hast.

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