Nachruf

17. September 2015

Josef Kiener-Meyer

Josef Kiener-Meyer
Hergiswil b. Willisau

Am Pfingstmontag hat sich der Lebenskreis von unserem Papi geschlossen. Dankbar schauen wir auf sein facettenreiches Leben zurück. Beim Abschiedsgottesdienst hat dieses Zurückschauen die älteste Nichte, Sonja Kiener, mit folgenden Gedanken und Worten wiedergegeben. 

Mit Josef Kiener-Meyer hat uns am Pfingstmontag, 25. Mai 2015, ein Mensch verlassen, der in seinem langen Leben Spuren gezeichnet und hinterlassen hat. Bis ins hohe Alter von 90 Jahren durfte er am Tagesablauf zu Hause im «Berkenbühl» teilhaben. Mit grossem Interesse verfolgte er das Geschehen auf dem Hof, aber auch in der näheren oder weiteren Umgebung. 

Mit sechs Geschwistern verbrachte er die ersten Jahre auf der Liegenschaft Mühle. Als späterer Bauer auf der Nachbarliegenschaft Vorder-Berkenbühl verstand er den Umgang mit der Natur und den Tieren. Im Jahre 1956 wurden das Haus und die Scheune durch einen Brand vollständig zerstört. Mit vereinten Kräften begann man mit dem Wiederaufbau. 

Am 4. Mai 1957 schloss er mit Käthy Meyer den Bund der Ehe. Drei Buben und zwei Mädchen bereicherten den Familienalltag. Seine Frau Käthy war ihm eine grosse Stütze und stets die gute Seele auf dem Bauernbetrieb. Dies ermöglichte ihm, dass er sich auch weiteren Aufgaben und Tätigkeiten widmen konnte.

Im Gemeinderat von Hergiswil durfte er zwölf Jahre mitarbeiten. Bei der Raiffeisenbank war er 20 Jahre im Vorstand und in der katholischen Kirchgemeinde 20 Jahre Mitglied der Rechnungskommission. Er begleitete auch viele Bauprojekte als Mitglied der jeweiligen Baukommission. So zum Beispiel bei der Renovation der Pfarrkirche, beim Umbau des Alters- und Pflegeheims St. Johann und bei der Dorfkäserei. Auch bei Neubauten, wie bei der Mehrzweckhalle Steinacher, bei der Raiffeisenbank oder beim Gasthaus Kreuz, engagierte er sich. So half er gewollt oder ungewollt, das Dorfbild mitzugestalten. Im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützte er auch verschiedene Vereine. 

Er freute sich sehr über die Ehrenmitgliedschaft bei der Musikgesellschaft und der Schützengesellschaft von Hergiswil, welche seine Verdienste schätzten und auch würdigten. 

Einen Ausgleich in seinem Alltag brachte ihm das Mitwirken bei der Jagdgesellschaft. Nach einem erlebnisreichen Jagdtag erfreute er sich, zusammen mit seinen Jagdkollegen, im Jagdhaus Hubertus. 

Weit über sein Pensionsalter hinaus war er beim Arbeiten auf dem Hof, auf dem Feld oder im Wald anzutreffen. Mit grosser Sorgfalt und Achtsamkeit übte er den Bauernberuf aus und als Viehhändler pflegte er stets viele gute Kontakte.  

Viel Freude bereiteten ihm auch die Grosskinder. Mit grossem Interesse verfolgte er ihre schulischen und beruflichen Ausbildungen. 

 

Ein Herzenswunsch ging für ihn mit dem Erreichen seines 90. Geburtstags am 14. März in Erfüllung. Die Besuche seiner Familie, des Gemeinderates und die Besuche von Freunden und Bekannten berührten ihn sehr. Jedoch kurze Zeit nach seinem hohen Geburtstag verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends, und so trat er in seinem geliebten Zuhause im «Berkenbühl» seine letzte irdische Reise an.

Es gibt im Leben für alles eine Zeit: eine Zeit der Freude, der Stille, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerungen.

Lieber Papi, nebst deinem grossen Wirken und Schaffen stand für dich deine Familie stets im Mittelpunkt. Deine Fürsorge und dein Wohlwollen, die gut gemeinten Ratschläge und die vielen Gespräche am Küchentisch halten wir dankbar in Erinnerung. 

In inniger Verbundenheit:

Deine Familie.