Nachruf

28. September 2023

Hansruedi Müller-Knecht

Hansruedi Müller-Knecht
Menzberg

Hansruedi wurde am 26.02.1944 auf dem Hof Hinter-Twerenegg, als drittältester von insgesamt 13 Geschwistern, geboren. Zusammen mit den Geschwistern und Eltern, Walter und Elisa Müller-Albisser, erlebte er eine sehr schöne Kindheit. Schon früh musste er im Stall mithelfen.

Ab 1950 besuchte Hansruedi 6 Jahre die Primarschule auf der Twerenegg und danach 2 Jahre lang die Sekundarschule Menznau. Er war ein guter Schüler und immer interessiert, Neues zu lernen.

1960 absolvierte er das landwirtschaftliche Lehrjahr bei Hüsler Toni im Rötelberg. Danach war er für ein halbes Jahr auf einem grossen Milchwirtschaftsbetrieb im Welschland. Gerne wäre er länger geblieben, doch die Arbeit auf der Twerenegg rufte.

1964 besuchte er die Rekrutenschule in Buchs, St. Gallen, als Motorfahrer. Diese Zeit sowie die späteren WKs waren für ihn sehr schön und wie Ferien mit toller Kameradschaft.

1964-1966 absolvierte Hansruedi zwei Winterkurse in der Landwirtschaftlichen Schule in Pfäffikon, Schwyz und im September 1966 bestand er erfolgreich die Berufsprüfung. 1968-1970 schloss er dann auch dort mit Erfolg den Betriebsleiterkurs ab.

Hansruedi war ein sehr geselliger Mann, liebte die Kameradschaft und hatte es gerne lustig, vor allem auch an und nach den Vereinsproben.

Er war in vielen Vereinen, bei denen er auch gerne Verantwortung im Vorstand übernahm. Erst war er in der Landjugend Geiss, dann auch insgesamt 25 Jahre in der Feuerwehr Menznau und Aktivmitglied im Samariterverein. Weiter war er Mitglied der landwirtschaftlichen Genossenschaft, wovon er 20 Jahre im Vorstand war, davon auch 3 Jahre als Präsident. In der Schulpflege Twerenegg war er insgesamt 8 Jahre lang sehr engagiert.

Zuletzt war er, solange er konnte, aktiv in der Männerriege Menznau dabei. Er hat das Turnen am Montagabend und das anschliessende gemütliche Beisammensein sehr genossen.

Seine grosse Leidenschaft war jedoch die Trachtengruppe Menznau. Dort lernte er auch seine grosse Liebe, Lina Knecht, kennen. Insgesamt war er 14 Jahre lang Vizepräsident, später 11 Jahre Präsident und 1991 wurde er zum Fahnengötti ernannt. An der diesjährigen Kant. Delegiertenversammlung wäre er für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt worden.

Natürlich tanzte er viele Jahre aktiv mit und spielte auch gerne und oft Theater. Seine fröhliche und gemütliche Ausstrahlung an den Trachtenkonzerten, bei denen er ganz stolz mit seiner Lina auftrat, erfreute uns alle immer sehr und bleibt uns in bester Erinnerung.

Am 7. Oktober 1972 heiratete er Lina Knecht. Auf der Hinter-Twerenegg waren die beiden zusammen ein unschlagbares Team und arbeiteten Hand in Hand, viele Stunden lang am Tag. Hansruedi war Bauer mit Leib und Seele. Das Wohl der Tiere und für die ganze Liegenschaft war ihm immer etwas vom Wichtigsten. Die Hinter-Twerenegg ist sein grosses Lebenswerk. Er war immer sehr offen und bereit für Neues, auch im Alltag.

Mit der Geburt seiner drei Töchter Lucia, Anita und Yvonne erfüllte sich der Familienwunsch. Hansruedi hat seine Kinder immer in allem unterstützt, ihnen eine tolle Ausbildung ermöglicht und sie stets ermutigt, immer positiv zu denken. Mit guten Ratschlägen stand er ihnen immer zur Seite. Auch alle seine fünf Grosskinder haben ihm grosse Freude bereitet und lagen ihm sehr am Herzen. Die Zeit mit der Familie war für ihn das Wichtigste.

Sehr gerne organisierte er tolle Familienausflüge in die Berge und Natur. Es sind unvergessliche Momente.

Weitere Abwechslung in den Alltag brachten auch kurze Ferien oder Ausflüge mit Lina, der Familie, den Geschwistern oder der Trachtengruppe, aber auch die sonntäglichen Ausfahrten mit seinem E-Bike.

Im Jahr 2009 haben Hansruedi und Lina den Hof Hinter-Twerenegg an die nächste Generation weitergegeben, was ihn mit grossem Stolz erfüllte. Bis im Frühling im letzten Jahr half er immer noch aktiv und mit voller Freude auf dem Hof mit.

Die letzten 10 Jahre waren geprägt von der schweren Krankheit von Lina. Fürsorglich und aufopfernd hat Hansruedi sie in den letzten Jahren gepflegt und so den gemeinsamen Wunsch, zusammen zu Hause bleiben zu können, ermöglicht.  

Nur drei Wochen nach dem schweren und schmerzlichen Abschied seiner geliebten Lina am 27. Januar 2022, bekam Hansruedi selber die Diagnose einer schweren Tumorerkrankung. Wie wir ihn kannten, ging er auch hier mit seinem starken Willen und positiv denkend weiter und nahm alles auf sich. Bis im November 2022 waren wir noch voller Hoffnung, doch ein schöner Lebensabend wurde ihm vergönnt.

Im Januar dieses Jahres, als seine Kräfte nachliessen, war es sein Wunsch, ins Heim Weiermatte einzutreten, wo er sehr liebevoll und herzlich bis zuletzt begleitet und gepflegt wurde.

Bis zum Schluss war er sehr pflichtbewusst und im Geist kerngesund, interessiert für alles rund um seine Liebsten und alles Wichtige auf der Welt und im Dorfgeschehen. Durch die vielen lieben Besuche wurde sein letzter Lebensabschnitt sehr bereichert. Diese grosse Verbundenheit mit Hansruedi hat die Familie tief berührt.

Am ersten warmen Frühlingstag in diesem Jahr, am 4. Mai 2023, hat Hansruedi im Beisein seiner Liebsten seine letzte Reise friedlich angetreten.

Hansruedi, du warst für uns ein herzensguter und liebenswerter Papi und Grosspapi, Schwiegervater, Bruder und Freund. Du bleibst uns für ewig ein grosses Vorbild und in unseren Herzen. Wir vermissen dich alle sehr.

Deine Familie.