Nachruf

19. November 2020

Hans Arnold-Blum

Pfaffnau

Am 24. Juni 1924 wurde Hans Arnold als fünftes Kind von Xaver und Marie Arnold-Müller im Elbach in Richen­thal geboren. Mit seinen vier älteren Geschwistern und dem jüngeren Bruder hatte er auf dem Bauernhof immer etwas zu tun und zu erleben. Besonders gerne kümmerte er sich um die Pferde. Die Primarschulzeit verbrachte Hans in Richenthal, die Sekundarschule besuchte er im Nachbardorf Altishofen. 

Die Landwirtschaft wurde Hans in die Wiege gelegt. Sein Berufswunsch nach der obligatorischen Schulzeit war jedoch Käser. Er fand eine Lehrstelle, konnte die Lehre aber nicht beginnen, weil er während des Weltkrieges ins Militär eingezogen wurde. Hans wurde in die Kavallerie eingeteilt. Während seiner Dienstzeit erkrankte er schwer und lag mehrere Tage im Koma. 

Nach seiner Genesung arbeitete er auf dem elterlichen Hof Elbach und besuchte einen landwirtschaftlichen Kurs. Besonders gerne arbeitete er in Feld und Wald, hier konnte er jeweils die Pferde einspannen und mitnehmen.

An einem Männerchorkonzert lernte Hans Frieda Blum aus Pfaffnau kennen. Aus dem Kennenlernen wurde Liebe und im April 1954 schlossen die beiden den Bund fürs Leben. 

Anfangs war der Hof im Elbach ihr Daheim. Hier bewirtschafteten sie zusammen mit dem Bruder und seiner Familie den Hof.

Nach und nach schenkten sie fünf Kindern das Leben, Hans, Bruno, Urs, Ruth und Judith. Hatte eines der Kinder Zahnweh oder konnte nicht einschlafen, spielte Hans jeweils ein Lied auf seiner Mundharmonika. Auch mit seiner Handorgel machte er seiner Familie und seinen Freunden öfters eine Freude.

1965 zog die Familie in den Zinggen nach Pfaffnau. Hier übernahmen sie den Elternhof von Frieda. Viele Jahre arbeitete Hans als Landwirt im Zinggen. In dem sehr abwechslungsreichen, aber auch anstrengenden Beruf gab es kaum einmal einen Ferientag. Als die Söhne älter wurden und sich selber um den Hof kümmern konnten, gab es dann doch ab und zu für Hans und Frieda eine wohlverdiente Sommerferienwoche in Lungern.

Mit den Jahren wurde der Wald zu einem zusätzlichen Arbeitsort von Hans. Im Korporationswald fällte er mit seinen Arbeitskollegen zahlreiche Tannen. Bei besonderen Anlässen gab es einen gemütlichen Höck, oder sie trafen sich nach dem Sonntagsgottesdienst im «Löwen», um bei einem Glas Wein die letzten Neuigkeiten zu verhandeln. Diese Treffs hat Hans jeweils sehr genossen. Der Wald blieb für Hans ein wichtiger Ort. Sein Stück Wald und Land im Elbach behielt er sein Leben lang. Mit seiner Vespa machte er öfters einen Abstecher in den Elbach, um zu schauen wie es wächst und gedeiht. 

Auch in den Jahren nach der Hofübergabe an seinen Sohn Bruno hatte Hans noch immer grosses Interesse an der Landwirtschaft. Je nach Arbeit half er auf dem Hof mit. Bis ins hohe Alter schaute er öfters kurz im Stall vorbei. 

Hans war politisch sehr interessiert. Er war ein fleissiger Zeitungsleser und bildete sich zu diversen Themen eine eigene Meinung. Noch im Februar war es ihm wichtig zu wählen und abzustimmen.

Eine besondere Beziehung hatte Hans zu seinen Grosskindern. Er machte mit ihnen Spässe und er und Frieda verbrachten viel Zeit mit ihren Enkeln beim Jassen. Auf seiner Handorgel erfüllte er ihnen zahlreiche Musikwünsche. 

Bei 15 Grosskindern auf dem aktuellen Stand zu bleiben, war nicht immer einfach. Hans interessierte sich dafür und war stolz auf seine Grosskinder. Nach und nach kamen 12 Urgrosskinder dazu. Er freute sich sehr über deren Besuche.

Im Februar 2017 fand eine grosse Veränderung im Leben von Hans statt. Frieda und er zogen weg vom Zinggen in eine Alterswohnung beim «Feldheim» in Reiden. Dank den lieben Nachbarn und den vielen Besuchen konnte er sich an das neue Daheim gewöhnen.

Im Verlaufe dieses Jahres meldeten sich bei Hans immer mehr körperliche Beschwerden. Er wurde schwächer und war auf Hilfe angewiesen. Frieda kümmerte sich gemeinsam mit der Spitex rund um die Uhr um ihn. Die letzten vier Wochen verbrachte Hans auf der Pflegestation im «Feldheim». In der Nacht von 16. auf den 17. August 2020 schloss er für immer seine Augen.

Nach einem langen Leben bist du für immer eingeschlafen. Wir danken dir für alles, was du für uns getan hast. Wir bewahren dich in unseren Herzen.

Deine Familie