Nachruf

12. Oktober 2023

Fritz Bösch-Thalmann

Grosswangen

Fritz Bösch wurde am 18. Februar 1945 den Eltern Jakob und Paula Bösch-Portmann, als jüngstes Kind, in Grosswangen, geboren. Das «Oberfeld» war sein Platz auf dieser Welt. Hier verbrachte er sein ganzes Leben.

Er erlebte eine strenge Jugendzeit mit seinem Bruder Jakob und den vier Schwestern Miggi, Josy, Alice und Frida. Er besuchte die Primar- und Oberstufe in Grosswangen. Die RS absolvierte er in Emmen, von der er immer wieder erzählte.

Da sein Vater gesundheitliche Probleme hatte, musste er schon in der Jugend viele Arbeiten auf dem Hof übernehmen. Nach dem Tod seines Vaters 1965 hat er mit 20 Jahren den Hof mit seinem Bruder Jakob weitergeführt.

Am 6. Juni 1968 heiratete er Rosa Thalmann vom Hinterberg, Grosswangen. Gemeinsam gingen sie einen langen Weg. Sie haben sich sehr gut verstanden. Sie unterstützten sich bei allen Aufgaben und führten Haus und Hof. Schon bald wurde eine Familie gegründet. Mit grossem Stolz und Freude erlebte das junge Paar die Geburt von Edith, Pius und Andrea. Wir wurden geliebt und gut umsorgt. Alle konnten die gewünschte Ausbildung machen.

Er war Bauer mit seinem ganzen Wesen. Er liebte die Tiere, seine Äcker, die Bäume und den Wald. All seine Tiere waren ihm sehr wichtig. Er hatte einen besonderen Bezug zu ihnen. Auch die Käsereizeit im Oberdorf war ihm sehr wichtig. Die Gespräche mit den Nachbarn brachten sozialen Kontakt und er war immer sehr stolz und bestrebt, gute Milchqualität abzuliefern.

Er wusste immer, zu jeder Zeit, was ansteht. Im Frühling die Äcker bereitmachen, setzen und säen, im Sommer heuen, Kirschen pflücken, Getreide ernten, im Herbst Kartoffeln und Rüben ernten, Obst auf- und ablesen, mosten, Korn säen, im Winter Holz schlagen im Wald und Bäume schneiden. Und jeden Tag die Kühe melken und die Tiere versorgen.

Der Besuch der sechs Grosskinder Martin, Simon, Sarah, Silas, Sandro und Sina erfreute ihn sehr.

In seinem Leben hat Papa viel und hart gearbeitet. Er ist an all den Aufgaben gewachsen und gereift. Im Alter musste er eines nach dem andern loslassen und in jüngere Hände übergeben. So hat sein Sohn Pius den Hof im Oberfeld übernommen und Rosa und Fritz konnten kürzertreten.

Nicht nur auf dem Hof, auch im Haus hat er nach der Pension mitgeholfen. So waren das Abwaschen, Wäsche waschen und einkaufen für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Wir alle haben ein Schicksal, das wir nicht beeinflussen können. Papa musste schwierige Zeiten und Schicksalsschläge meistern: Seine arbeitsreiche Jugend, die Unfälle und Krankheiten in der Familie.

Alles brauchte mehr Zeit, das Gehen fiel schwer, die Kraft liess nach. Er verlor darüber nie viele Worte, er machte das mit sich selber aus. Dabei war er dankbar für alles, was noch möglich war.

Er war glücklich, dass er lange seine so geliebten Arbeiten machten konnte: Holz fräsen, Baumnüsse entkernen, Obst auflesen, Hühner füttern, Mäuse fangen, Dornen schneiden im Wald. Oft war er mit dem Bührer-Traktor unterwegs und strahlte eine grosse Zufriedenheit aus. Hie und da gönnte er sich ein feines Kafi im Dorf.

Und so konnte Papa in Frieden am Montagvormittag, 19. Juni 2023, unerwartet schnell, nach einem Zusammenbruch mit Hirnblutung, sterben. Seine Kräfte waren am Ende. Seine Lebensaufgaben waren erfüllt, es war Zeit zu gehen.

Mögen deine Hilfsbereitschaft, deine gütige Art und dein bescheidenes Wesen wie leuchtende Sterne in unseren Erinnerungen weiterleben.

Wir danken unserer Mutter Rosa für die liebevolle Pflege und Unterstützung von Papi.

Wir danken auch allen herzlich, die Fritz auf einem Wegstück seines Lebens begleitet haben.

Wir sind traurig und glücklich. Danke für deine grosse Liebe und deine Grosszügigkeit – Fritz, Papa, Grossvater.

Deine Familie