Nachruf

30. Oktober 2017

Bruno Wicki-Meyer

Menznau

Bruno wurde am 12. Februar 1955 als erstes Kind von Regina und Josef Wicki-Peyer, Wirtsleute in der «Krone», Menznau geboren. Er ist zusammen mit Schwester Regina aufgewachsen. Gross war die Freude von beiden, als 1966 Bruder Herbert das Licht der Welt erblickte.

Die Aufgaben im Gasthaus Krone forderte die ganze Familie sehr. Trotz der vielen Arbeit und der hektischen Momente in der «Krone» waren die Eltern immer für Bruno und seine Geschwister da. In jungen Jahren musste er als Ältester immer anpacken und bei Anlässen mithelfen. Hier entdeckte er die Liebe zum Tanzen und übte mit seiner Schwester Regina die ersten Tanzschritte. Dieses Hobby begleitete ihn bis heute. Bruno war schon damals ein kontaktfreudiger Typ. 

Gemeinsame Erlebnisse mit Vater Josef und Mutter Regina und seinen Geschwistern waren Highlights in der damaligen Zeit, so zum Beispiel Ferien bei unseren langjährigen Freunden Familie Grönjes in Oldenburg, eine Schifffahrt zur Insel Helgoland und zu weiteren Nordseeinseln, Ausfahrten mit dem Elmer-Citro-Schlauchboot auf dem Sempachersee mit Regina und klein Herbert oder Brot austragen mit dem schnellen Jeep der Bäckerei Jost, wo er im Versteckten mit Toni Unternährer seine ersten Fahrkünste austoben durfte. 

In jungen Jahren war für Bruno das aktive Mitmachen in der Jungwacht sehr wichtig. Die verschiedenen Sommerlager und Gruppenstunden mit seinen Jungwachtfreunden waren prägend. Daraus entstand die lebenslange Freundschaft mit den Plem-Plem-Brothers. 

Die Schuljahre absolvierte Bruno in Menznau. Die dritte Sekundarklasse besuchte er mit seinem frisierten Töffli in Wolhusen. Nach einem Zwischenjahr im Institut in Estavayer-le-Lac startete Bruno seine berufliche Ausbildung bei der Post.

Mit 19 Jahren ist er seiner grossen Liebe, Elisabeth Meyer, Studenweid in Geiss, begegnet, welche im elterlichen Gasthof Krone im Service arbeitete. Gerne verbrachte Bruno viele Stunden in der Studenweid, welche für ihn ein geliebtes, zweites Zuhause wurde. Am 21. Mai 1977 läuteten die Hochzeitsglocken in der Kirche Geiss, wo Elisabeth und Bruno den Bund für das gemeinsame Leben schlossen. Die Geburten der Töchter Denise 1978 und Fabienne 1981 vollendeten das Familienglück. Die beiden waren der grosse Stolz von Bruno.

Nach einigen schönen Jahren in Kriens zog es die junge Familie wieder zurück nach Menznau. 1987 bezogen sie das neue Eigenheim in der Kronenmatte. Bruno liebte die Arbeit im Freien, sei es auf dem Hof in der Studenweid, im eigenen Wald sowie in seinem gepflegten Garten. Schön waren die Jahre bei der Bahnpost. 

Die Bergtouren mit seinem Schwiegervater Robert hinterliessen bei Bruno immer einen tiefen Eindruck und Erinnerungen in der Natur, von denen er oft erzählte. Die Mitarbeit in verschiedenen Kommissionen und Vereinsvorständen war für Bruno selbstverständlich und schätzte er sehr.

Skifahren mit der ganzen Familie oder seinen Vereinskollegen im Skiclub Menznau und ebenso das aktive Mitmachen in der Männerriege waren für Bruno sehr wichtig. Unzählige Veloausfahrten mit dem «Krone»-Team gaben ihm jeweils einen Ausgleich zu seiner Arbeit bei der Post. Pass- und Mehr­etappenfahrten mit Schwager Toni waren unvergessliche Erlebnisse. Auch die durch Bruno mitorganisierten Velo-Bergrennen auf den Menz­berg, die er als Aktiver mitbestritten hat, waren weitere Höhepunkte.

Leider musste Bruno seine geliebten Hobbys wie Skifahren und Veloausfahrten aufgeben. Eine 1995 festgestellte Herzerkrankung hat ihn zurückgebunden, was für ihn anfänglich schwierig zu akzeptieren war. Operationen wurden unumgänglich. Beim wöchentlichen Jass mit seinen Kollegen trainierte er die geistige Frische. Die Waldpflege im Waldacher war ebenfalls ein geliebtes Hobby im Freien. 

Die frühe Erkrankung seiner Elisabeth prägte sein Leben massgeblich. Er war immer für sie da und stand ihr in jeder noch so schwierigen Situation fürsorglich bei. Der Tod seiner Mutter im Januar 2014 war für Bruno ein harter Schlag. Sein Leitsatz war «Jo jetze, scho passiert – vöre luege».

Der Tod am 27. Mai 2016 seiner Liz, wie er sie immer liebevoll nannte, war ein trauriger und schwieriger Moment. Bruno schaute jedoch positiv vorwärts. Er reduzierte sein Arbeitspen­sum und so fand er mehr Zeit für seine geliebten Grosskinder und Familien. Lena, Sarina, Naomi, Anna, Luisa und Jonas waren sein grosser Stolz. Ebenso die schönen Stunden mit seinen beiden Schwiegersöhnen Stefan und Roland und auch seine Göttikinder waren für Bruno wichtig. Seine selbst gebackenen Speckzöpfe, die er jeweils auf Besuch mitbrachte, bleiben für uns alle unvergesslich.

Bruno war ein geselliger, kostbarer Mensch. Wie freuten wir uns für unseren Papi, dass er seinen Lebensweg zu zweit weitergehen konnte und in Anita eine neue Liebe fand. Viele gemeinsame Pläne mit der Familie und seiner Anita wurden geschmiedet. Als Poststellenleiter in Menznau hatte Bruno schöne und bereichernde Begegnungen und er war immer ein geschätzter Gesprächspartner. Am Freitag, 7. April, wollte er sich noch mit einem Apéro von seinen treuen Kunden verabschieden. Seine frühzeitige Pension und vieles mehr ist ihm nun nicht mehr vergönnt. 

Am Freitag, 24. März, kurz vor Mittag auf seinem geliebten Spaziergang mit Hund Xyna, hörte sein Herz für uns alle – viel zu früh – auf zu schlagen…warum?

So geben wir allen seinen Leitspruch nochmals mit auf den Weg: «Jo jetze, scho passiert – vöre luege» und Bruno verabschiedet sich von uns, mit seinen Worten, die er jeweils mit einem spitzen Lächeln an seine Grosskinder richtete: «Adios Muchach».