Nachruf

12. Oktober 2023

Anna Marti-Schwegler

Hergiswil

Unsere Mutter Anna kam am 30. Mai 1928 auf dem Hof Brügg­lis­matt in der Hofstatt zur Welt. Sie war das fünft­älteste von insgesamt 9 Kindern, 4 Brüder und 4 Schwestern. Ihre Eltern waren Johann Schwegler und Marie Wiederkehr. Mutter erlebte mit ihren Geschwistern eine strenge, aber schöne Kindheit auf dem Hof Brügglismatt.

Sie besuchte die 1. bis 6. Primarschule in der Hofstatt und anschlies­send noch 2 Jahre Sekundarschule in Luthern. Nach der Schule ging sie für 1 Jahr als Volontärin ins St. Marienheim nach Luzern, wo sie Gäste betreute während der Kriegszeit. Nach dem absolvierten Jahr kam sie nach Hause, um auf dem Hof und in diversen Aushilfestellen zu arbeiten.

Mutter lernte 1950 Alois Marti vom Oberhüsli kennen, welchem sie am 11. Oktober 1952 in der Mariazell-Kapelle in Sursee das Ja-Wort gab. Von da an war das Oberhüsli ihr neues Zuhause.

Von 1955 bis 1971 kamen dann 8 Kinder zur Welt, welche viel Leben ins Oberhüsli brachten. Die Zeit verging wie im Flug, die Kinder wurden gross und gründeten ihre eigenen Familien.  Im Verlauf der Jahre ist die Familie um 17 Grosskinder und 12 Urgrosskinder angewachsen. Das Wiedersehen der Gross- und Urgrosskinder bereitete ihr immer wieder Freude.

Auch im Oberhüsli gab es diverse Veränderungen mit dem Neubau der Scheune im Jahr 1962 und 1975 der Umbau vom Wohnhaus. Trotz der vielen Arbeit auf dem Hof machte ihr der Garten und die Blumenpracht viel Freude.

Unvergesslich bleiben uns ihre Backkünste wie das Brot, Chneublätze und Schenkeli. Diverse Ausflüge nach Lourdes oder Bad Zurzach sowie Besuche bei Verwandten sorgten für Abwechslung in ihrem Alltag.

Ein grosses Ereignis war 1991, als sie den Hof an Sohn Sepp übergeben durften, wo sie weiterhin täglich mithalf.

Auch schwere Schicksalsschläge musste unsere Mutter verkraften, wie den Tod von Sohn Kurt und ein Jahr später von ihrem Ehemann Alois. Viel Kraft schöpfte sie durch den Glauben an Gott und ihre täglichen Gebete.

Ein neuer Abschnitt in ihrem Leben war der Wegzug vom Oberhüsli ins Dorf Hergiswil. Durch ihre offene Art und die sozialen Kontakte hatte sie sich gut eingelebt und konnte so ihren Hobbys wie Jassen und Stricken mit Freude nachgehen. Auch die Kirchenbesuche waren ihr ein grosses Bedürfnis.

Zunehmende gesundheitliche Probleme wie der Rückgang des Sehvermögens machten 2013 den Umzug ins «St. Johann» unumgänglich. Mit den täglichen Aktivitäten, an welchen sie sehr gerne teilnahm, hat sie sich auch dort gut eingelebt. Mutter fand im «St. Johann» auch Freude am neuen Hobby, dem Malen, und so entstanden viele bunte Bilder und Mandalas.

Mutter konnte am 30. Mai im Kreise ihrer Familie den 95. Geburtstag feiern, was sie sehr genossen hatte. Auch für uns Kinder wird dieser Tag in schöner Erinnerung bleiben. Nur gerade zwei Tage später, am 1. Juni, ist Mutter für uns alle überraschend verstorben.

Aus dem Leben wurdest du uns genommen, aber nicht aus unseren Herzen. Schlaf nun in Frieden, ruhe sanft und hab für alles vielen Dank.

Deine Familie