Nachruf

02. November 2023

Alois Rüssli-Heller

Alois Rüssli-Heller
Willisau

Wir kennen weder den Tag noch die Stunde − wir dachten, wir hätten noch so viel Zeit. Schweren Herzens müssen wir viel zu früh von dir Papi Abschied nehmen.

Dein Leben war geprägt von Arbeit, Zufriedenheit, Verbundenheit mit der Natur und den Bergen, von Dankbarkeit und grosser Liebe.

Du bist auf die Welt gekommen am 8. März 1958. Mit deinen Eltern Agatha und Hans Rüssli und deinen drei älteren Geschwistern Agatha, Margrith und Hans verbrachtest du eine fröhliche Kindheit. Schon als kleiner Knirps hast du das «mechen» für dich entdeckt – jedes Spielzeug hast du auseinandergenommen. Was klein angefangen hat, nahm weiter seinen Lauf. Nach der Schulzeit hast du in Willisau die Berufslehre als Mechaniker absolviert.

Im Sommer 1976 hast du Edith in Willisau kennengelernt. Es ist die grosse Liebe. Vier Jahre später, am 27. September, kam Sarah zur Welt, ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Im September 1985 hast du und Mami in der St.-Blasius-Kapelle in Alberswil den Bund der Ehe geschlossen. Zwei Jahre später erfolgte der Umzug nach Willisau in die Sonnrüti. Im gleichen Jahr, am 26. April, erblickte ich (Flavia) das Licht der Welt. Gross war die Freude an uns beiden Meitschis. Wir wurden von dir all die Jahre liebe­voll umsorgt und du hast uns bei all unseren Vorhaben unterstützt. Für alle Schwierigkeiten und Probleme hattest du immer eine Lösung parat. Du hast uns dein Herz und deine Hand gegeben. Durch deine positive Einstellung zum Leben sind wir zu den Menschen geworden, die wir heute sind.

Die Sommerferien haben wir als Familie meistens im Ausland verbracht. Es zog uns immer wieder nach Griechenland und wir durften gemeinsam viele schöne Inseln entdecken. Als wir das Elternhaus verlassen haben, blieben die Sommerferien in Griechenland ein fester Bestandteil von Mami und Papi. Auch die Veloferien am Gardasee konntet ihr für euch entdecken. Viel Schönes konntet ihr in den letzten Jahren zu zweit geniessen.

Du hat dich stets über das Glück anderer gefreut und hast auch selbst überall dein Glück im Leben gefunden. Das Skitouren und das Wandern waren deine grosse Leidenschaft. Deine Freizeit hast du gerne in den Bergen verbracht. Zusammen mit deinen Kollegen durftest du zahlreiche schöne Touren geniessen. Die Besteigung des Matterhorns im Jahr 2000 und des Elbrus im Jahr 2005 sind nur zwei Highlights von ganz vielen schönen Momenten, die du über Jahre hinweg in vollen Zügen erleben durftest. Auch als Mitglied und Tourenleiter im SAC Pilatus hast du dich mit Herzblut engagiert. Bei der alljährlichen Pilatusputzete wurde die Kameradschaft besonders gepflegt.

Im 2012 kam das erste Grosskind ­Annelena zur Welt. Es folgten Edi, Maja und Vicky. Die Grosskinder haben dir ganz viel Freude bereitet. Du hast sie alle in dein Herz geschlossen. Für alle warst du der herzensgute «Wisi» und immer für ein «Seich» zu haben. Du hast deine Grosskinder mit voller Freude, Liebe und Herzensgüte umsorgt, sie waren dein grösster Stolz.

Das Gärtnern war eine weitere grosse Leidenschaft von dir. Der Anbau von Gemüse, das Werken und das Pflegen der Umgebung machte dir sehr grosse Freude. Der Garten in der Sonnrüti wurde durch die Jahre immer grös­ser und wir konnten uns fast das ganze Jahr von der Ernte verpflegen. Kein Weg war dir zu weit, so hast du das Gemüse zu mir (Flavia) nach Bern geliefert. Du hinterlässt in der Sonnrüti tiefe Spuren in deinem Tun. Das Bänkli, der selbst gefertigte Brunnen und die Garten- und Blumenpracht sind in den letzten Jahren für uns alle eine Oase der Erholung und des fröhlichen Beisammenseins mit Familie und Freuden geworden.

Die letzten dreissig Jahre war Papi in der VBL Luzern tätig. Du warst ein Freund von Beständigkeit. Treue und Loyalität wurden bei dir stets grossgeschrieben. Oft hast du vom Werkstattteam der VBL erzählt, schöne Kollegschaften sind daraus entstanden. Besonders lagen dir die jungen Arbeitskollegen und -kolleginnen am Herzen, mit viel Herzblut hast du die Lehrlinge durch die Ausbildung begleitet.

Dein Leben war voller Energie, dein fürsorgliches Herz und deine Hingabe ruhten nie, immer warst du für alle da. Man ist niemals auf den Augenblick vorbereitet, der das ganze Leben verändert. Kurz nach deiner Frühpensionierung, im Herbst 2022, hast du völlig unerwartet die Diagnose Krebs erhalten. Es war ein Schock für uns alle. Du hast dir deine Krankheit, der du dich so tapfer gestellt hast, nicht anmerken lassen, du wolltest nicht anders behandelt werden. «Es esch wes esch», hast du uns gesagt. In Maria Niederrickenbach und am Wallfahrtsort Sarner Jesuskind konntest du Kraft und Energie tanken. Dein Herzenswunsch, Weihnachten gemeinsam mit der ganzen Familie zu verbringen, ging in Erfüllung. Auch durftest du den Frühling mit den Schnee- und Osterglocken und sonnige Gartenmomente geniessen. Du hast alles erreicht, was du dir vorgenommen hast, du bist weit über deine Grenzen gegangen und hast alles gegeben, um der Krankheit die Stirn zu bieten. Bis zum Schluss warst du voller Hoffnung und Zuversicht, doch die Krankheit liess dir keine Chance. Wir sind dankbar, konnten wir die verbleibende Zeit mit dir verbringen. Deine letzten Lebenstage hast du im Hospiz in Littau verbracht. Dort wurdest du liebevoll begleitet und umsorgt. Viel zu früh bist du am 2. Juni 2023 leise und friedlich von uns gegangen. Du bist für immer fortgegangen, auf eine Reise, die wir noch nicht kennen. Von oben schaust du jetzt auf uns herab, du bist nun unser Schutzengel. Wir sind sicher, dass es dir gut geht, und du nicht mehr leiden musst.

Du warst ein einzigartiger Mensch und du hinterlässt eine grosse Lücke in unserem Leben. Wir danken dir für deine Herzensgüte, Wärme und unendliche Liebe, mit der du uns all die Jahre beschenkt hast. Einen geliebten Menschen wie dich zu verlieren, ist wie eine Sonne, die untergeht – aber etwas von ihrem Licht bleibt immer in unserem Herzen zurück.

Uns warst du ein liebevoller Papi, ein herzensguter Grosspapi «Wisi», Schwiegerpapi und für unser Mami die grosse Liebe. Abschied nehmen ist ein langer Prozess mit Höhen und Tiefen. Es gibt keine Abkürzung. Wir denken an dich und an unsere gemeinsame Zeit, du wirst immer einen Platz in unserem Herzen haben.

Der Himmel ist mit dunklen Wolken verhangen, voller Trauer über den schmerzlichen Verlust. Die Sonne wird ihren Weg zurück in unsere Herzen finden und wir werden deinen Lichtstrahl im Himmel sehen, der sich mit unserer Liebe zu dir verbindet.

Papi – wir vermissen dich sehr!
Deine Familie