Nachruf

04. Februar 2019

Agatha Lustenberger-Stöckli

Hergiswil

Unsere Mutter Agatha Stöckli wurde am 6. November 1921 im Hinter-Wallenbach in Luthern geboren. Ihre Mutter Agatha Stöckli-Huber starb bei ihrer Geburt. Der Vater Jakob Stöckli-Huber trug seine Tochter dann im Alter von drei Wochen zu ihren Grosseltern in die Mittler-Ey. Dort wuchs sie mit ihren Cousins und Cousinen auf, die für sie wie Geschwister waren.

Die Schule besuchte Agatha in Luthern Bad und die Sekundarschule in Luthern. Sie war eine gute Schülerin. Nach der obligaten Schule besuchte Agatha mit ihrer Freundin Gretli von der Post die Haushaltungsschule in Melchtal. Als die beiden dann wieder zu Hause waren, gingen sie häufig auf den Napf oder waren im Niederenzi anzutreffen, wo es immer lustig zu- und herging.

Am 24. Mai 1949 läuteten die Glocken der Wallfahrtskirche Luthern Bad die Hochzeit von Agatha und Vinzenz Lustenberger vom Oberchrutzi ein.

Zuerst wohnten die beiden zusammen mit dem Bruder Josef und dessen Familie im Oberchrutzi 

1950 wurde die Tochter Agatha geboren, welche aber bereits nach vier Tagen verstarb. Ein Jahr später wurde ihnen Annelis (Anna-Elisabeth) geschenkt. Die junge Familie zog dann nach Sigigen, wo 1952 ihr Sohn Vincenz das Licht der Welt erblickte. 1953 zogen sie wieder zurück ins Hinterland und übernahmen die Pacht vom Nachthüseli im Hübeli. 1954 bis 1960 wurden noch Gerhard, Toni, Erwin, Josef und Heidi geboren. 1962 konnten sie dann den Hof Wissbühl-Neuhaus käuflich erwerben. Sie waren sehr glücklich darüber, endlich ein Eigenheim zu besitzen. 1966 ist noch der «Näschtbuz» Marie-Theres auf die Welt gekommen. Die Arbeit ist Mutter nie ausgegangen, aber klagen hörte man sie nie.

Im Leben unsere Mutter gab es auch schwere Stunden. 1958 ist ihr lieber Vater Jakob Stöckli-Huber gestorben. Im Jahr 1980 musste sie dann schweren Herzens Abschied von Sohn Gerhard und 1997 von ihrem geliebten Mann Vinzenz nehmen. Die Kraft für alles holte sie stets beim Herrgott, meistens am Sonntagmorgen in der Frühmesse in der Muttergotteskapelle im Hübeli. Auch Wallfahrten nach Einsiedeln oder ins geliebte Luthern Bad liebte sie immer sehr.

Mutter konnte auch auf sehr schöne Zeiten zurückblicken. Sie hatte 20 Grosskinder und 20 Urgrosskinder, die immer mit Freude empfangen wurden. Sie verwöhnte die Grosskinder an Geburtstagen, Weihnachten oder Ostern immer mit einem Geschenk. Auch eine leckere Rösti bei einem Ferienbesuch der Grosskinder fehlte am Frühstücks­tisch nie. Sie nähte und strickte auch gerne wunderschöne Pullover mit Muster, Jäggli oder Socken für uns Kinder und später auch für ihre Grosskinder. Familienfeste und sonstige Anlässe erfreuten sie immer sehr. Ihren Garten und den «Gemüseblätz» pflegte sie aus­ser­dem mit grosser Freude. Sie hatte einen grünen Daumen für die Blumen im Garten und die wunderschönen roten Geranien am Haus. Mit dem Gemüse aus dem Garten bekochte sie uns und ihre Gäste immer gerne. 

Besuch war bei ihr stets willkommen. Etwas zu essen und zu trinken und ein guter Jass gehörten immer dazu. Die guten Karten fehlten unserer Mutter dabei nicht.

Wenn die Kilbi nahte, machte Mutter immer «Chüechli und Chrapfli». Auch für die vielen maskierten Gäste an der Hausfasnacht füllte sie dann ganze «Schiner» voll mit «Chüechli und Chrapfli». Sie war eben schon immer gerne ein «Fasnachtsgeuggel».

Als 1993 der Hof an Erwin und Bernadette übergeben wurde, war Mutter immer bereit zu helfen.

Im Februar 2015 liessen ihre Kräfte allmählich nach und sie war auf Hilfe angewiesen. Somit zog sie ins Altersheim St. Johann in Hergiswil, wo sie immer liebevoll betreut und gepflegt wurde. Sie freute sich auch immer über Besuch und natürlich wurde dann ein Jass geklopft.

Als die Kräfte unserer Mutter Tag für Tag nachliessen, gab uns ihre Hand Kraft und genug Zeit zum Abschiednehmen. Am späten Abend des 6. September 2018 konnte Mutter im Beisein von Tochter Heidi friedlich einschlafen.

Mutter ist unser Vorbild und bleibt immer in unseren Herzen.

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