Regionale «Perlen» national vermarkten

Die Region rund um St. Urban hat viele Spezialitäten zu bieten: Eine Auswahl davon ins Glas und auf den Teller von Herrn und Frau Schweizer zu bringen, hat sich die «Rottaler Auslese GmbH» zur Aufgabe gemacht.

Klein, aber fein soll das Sortiment sein: Die Rottaler Auslese GmbH (links auf dem Bild Geschäftsführer Werner Stirnimann) streb
Stefan Bossart

elbmöstler, Schweizer Wasserbirnen oder Schellenbirne: Im «Hostert» des Grossdietwilers Sepp Müller stehen 138 Hochstammbäume. Seit Jahrzehnten prägen sie das Landschaftsbild rund um den Hof im Gebiet Wolfenstall. «Früher waren ihre Früchte ein wichtiger Teil des bäuerlichen Einkommens. Heute können wir sie als ökologische Ausgleichsfläche anrechnen lassen», sagt Sepp Müller. Somit geht die Rechnung einigermassen auf, sind Hochstammbäume nicht längst in grossem Stil gerodet worden. Denn die Ernte des Obstes selbst ist schon längst zum defizitären Geschäft geworden. In mühsamer Handarbeit auflesen, mit dem Traktor zur Weiterverarbeitung nach Sursee fahren – und dies für sieben bis acht Franken pro 100 Kilo Birnen. «Das tut weh», so Sepp Müller. Doch so sei es eben, wenn der Markt fehle, regionale Sammelstellen und Verarbeiter eingehen.

Doch muss dies sein? «Nein», ist Werner Stirnimann überzeugt. Regionale Strukturen beispielsweise liessen sich wieder schaffen, ein Teil des Obstes durch marktorientierte Massnahmen wieder zu einem besseren Preis für die Produzenten verarbeiten. Stirnimann ist Geschäftsführer der «Rottaler Auslese GmbH», die in diesem Frühling ihren Betrieb aufnahm. Das Ziel der Organisation: Die Vermarktung von besonderen Produkten auf dem nationalen Parkett. Auserlesene Rottaler Produkte sollen via Spezialitätenmärkte den Weg auf die Tische in Städten wie Basel, Bern, Zürich oder Luzern finden. Dass dies klappt, daran glauben nicht nur die fünf Mitglieder der «Rottaler Auslese GmbH», zu der neben Werner Stirnimanns Biodiversia GmbH (Langenthal), der Sonnhaldenhof und die Klostermetzgerei Haas AG (beide St. Urban), die Käsereigenossenschaft Melchnau sowie Biobäuerin Pia Büchler (Altbüron) angehören. Auch das Bundesamt für Landwirtschaft und die drei Kantone Luzern, Bern und Aargau hat der Businessplan der fünf Gesellschafter überzeugt. Sie unterstützen das 2-Millionen-Franken-Projekt wie etwa zuvor RegioFair Zentralschweiz oder Hochstamm Seetal mit Geldern aus dem Topf der regionalen Entwicklung.

Mehr dazu in der aktuellen Freitagsausgabe des Willisauer Bote.

 

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