Willisauer Funktionäre mehrfach ausgezeichnet

Der Kanton Luzern hat am vergangenen Donnerstag im KKL die Sportlerinnen und Sportler sowie die Funktionäre des Jahres 2021 geehrt. Während der diesjährige Luzerner Sportpreis an Rollstuhlleichtathlet Marcel Hug ging, wurde Mathias Kunz von der Handballriege des STV Willisau als «Ehrenamtlicher des Jahres» ausgezeichnet.

Von links: Stefan Albisser, Pius Stauffer, Marcel Kunz (alle TC Willisau), der «Ehrenamtliche des Jahres 2021», Mathias Kunz (Handballabteilung STV Willisau), Sven Hirschi, Timon Zeder (beide RCW Lions, in Vertretung von Markus Odermatt) und Erich Albisser (Präsident Handballabteilung STV Willisau). Fotos Franziska Schwaller

Erstmals seit zwei Jahren konnte am vergangenen Donnerstagabend die Luzerner Sportpreisverleihung wieder plangemäss durchgeführt werden. Im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) trafen sich rund 100 Besucherinnen und Besucher auf Einladung des Kantons Luzern, um herausragende Leistungen im und für den Luzerner Sport zu würdigen. Urs Dickerhof, Präsident der IG Sport Luzern, betonte in seiner Ansprache: «Der Luzerner Sport präsentierte sich auch im letzten Jahr von seiner besten Seite. Das zeigen die aussergewöhnlichen Leistungen und Erfolge unserer Sportlerinnen und Sportler.»

 

Marcel Hug vor Manuela Schär
Rollstuhlleichtathlet Marcel Hug überzeugte die Jury mit seinen grossartigen Leistungen an den Paralympics in Tokio im vergangenen Jahr. Der 36-Jährige siegte über 800, 1500 und 5000 Meter sowie im Marathon. Mit der fantastischen Ausbeute von vier Goldmedaillen stellte er seine Stärke über die verschiedenen Distanzen eindrücklich unter Beweis. Dafür wurde er mit dem Luzerner Sportpreis 2021 ausgezeichnet. Krankheitsbedingt konnte Hug am Donnerstag nicht vor Ort sein, er wurde jedoch online zugeschaltet.

 

Die gebürtige Altishoferin Manuela Schär belegte bei der Wahl zum Luzerner Sportler des Jahres 2021 hinter Marcel Hug den 2. Rang.

Auf den 2. Rang schaffte es Manuela Schär. Die gebürtige Altishoferin hatte an den Paralympics in Tokio zwei Gold- und drei Silbermedaillen gewonnen. Der 3. Platz ging an Nadine Fähndrich. Die Skilangläuferin hatte an der Nordisch-WM den 2. Rang im Teamsprint geholt sowie den 2. Rang im Gesamtweltcup der Sprintwertung. Sichtlich beeindruckt von den Leistungen der Preisträger übergab Ruder-Olympiasieger Mario Gyr die Auszeichnungen.

 

Aufstrebende Ruderinnen
Als Nachwuchssportlerinnen des Jahres wurden zwei Frauen von Pius Kaufmann, Präsident der Sportförderungskommission, ausgezeichnet. Lisa Lötscher und Salome Ulrich vom See­club Luzern hatten im Doppelvierer der Frauen an der U23-Weltmeisterschaft 2021 Gold sowie bei den Europameisterschaften Silber gewonnen. Die auf­strebenden Ruderinnen gewannen zudem dreimal Gold an den Schweizermeisterschaften 2021. Als Zweitplatzierter wurde Kanufahrer Linus Bolzern geehrt, der sich den 1. Rang bei der U23-Wildwasser-EM gesichert hatte. Fussballspielerin Svenja Fölmli hatte die Frauen des FC Luzern als Doppeltorschützin im Cupfinal gegen die Frauen des FC Zürich zum Cupsieg geschossen. Dafür wurde sie mit dem 3. Rang in der Kategorie Nachwuchssportler ausgezeichnet.

Kantonsratspräsident Rolf Bossart überreichte den Anerkennungspreis an Koni Suppiger vom Skiclub Horw. Jährlich investiert der Luzerner über 1000 Stunden ehrenamtlich für den Breitensport und die Nachwuchs-Athleten des Skiclubs. Seit 1975 ist er ununterbrochen dem Skiclub Horw verbunden und leistet als Nachwuchstrainer einen ausserordentlichen Einsatz für Kinder und Jugendliche. Auf dem 2. Rang landeten drei Personen, die sich rund um den Luzerner Sport ebenfalls sehr verdient gemacht haben: Der ehemalige Fussballtorhüter David Zibung, Frauenfussball-Vorreiterin Lara Dickenmann und der ehemalige Captain der Schweizer Fussballnationalmannschaft, Stephan Lichtsteiner.

 

Grosse Ehre: Mathias Kunz vom STV Willisau ist «Ehrenamtlicher des Jahres 2021».

 

Grosse Ehre für Mathias Kunz
Bei der Wahl zum Ehrenamtlichen des Jahres 2021 schwang Mathias Kunz von der Handballabteilung des STV Willisau obenaus. Seit knapp 40 Jahren engagiert er sich mit Herzblut für den Handball. Als Trainer und als Verantwortlicher im Kinderhandball leistet der 55-Jährige einen wertvollen Beitrag für den Luzerner Sport. Zudem hat er bereits 26 Mal das traditionelle Schülerhandball-Turnier in Willisau organisiert und schon 30 Mal ununterbrochen das Skilager Willisau geleitet. Seit 1985 investiert er jährlich im Durchschnitt rund 500 Stunden in diverse ehrenamtliche Tätigkeiten. Für diese beeindruckende Leistung würdigte ihn der Kanton Luzern als Ehrenamtlicher des Jahres 2021.

Nicht weniger engagiert ist Heinz Steger vom Turnverein Kriens, der als Zweitklassierter in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde. Der 82-Jährige ist seit 1963 in verschiedenen Sportorganisationen und Verbänden in diversen Rollen aktiv. Von 1971 bis 2010 war er Ausschussmitglied der Vereinigung Krienser Sportorganisationen (VKS) und von 2010 bis 2020 Mitglied der Sportkommission der Stadt Kriens.

Auf den geteilten 3. Rang schafften es der Willisauer Markus Odermatt und der Wolhuser Emil Kimmig. Odermatt war langjähriger Coach der 1. Mannschaft und Präsident der RC Willisau Lions. In dieser Rolle verantwortete er die Gesamtkoordination des Vereines und war Organisator von diversen Anlässen wie Mannschaftskämpfe, Schweizermeisterschaften und Versammlungen. Emil Kimmig ist seit 20 Jahren in der Orientierungslaufvereinigung Luzern aktiv und bekleidete die wichtigen Ämter als Präsident und als Technischer Leiter.

«Man kann die ehrenamtlichen Leistungen für den Luzerner Sport gar nicht genug würdigen. Sie bilden das Rückgrat des sportlichen Lebens in unserem Kanton», hielt Urs Dickerhof, Präsident der IG Sport Luzern fest. Er übergab auch die Preise an die Ehrenamtlichen des Jahres 2021.

 

Stefan Albisser, Marcel Kunz und Pius Stauffer vom TC Willisau nahmen den Preis für den 3. Rang beim Präventionspreis entgegen.

 

Auszeichnung für den TC Willisau
Den Award in der Kategorie Prävention durfte die Budoschule Luzern Senbukan entgegennehmen. Der Verein wurde wie die Sport Union Hildisrieden (Rang 2) und der Tennisclub Willisau (Rang 3) für sein aussergewöhnliches Engagement in den Bereichen Ausbildung, Prävention und Integration ausgezeichnet. Der Präventionspreis wird unterstützt von der Suva. Die Verleihung erfolgt anhand der Resultate im Rahmen der Qualitätssicherung im Luzerner Vereinssport. pd/WB

«Damit hätte ich niemals gerechnet»

Reaktionen Mit Mathias Kunz (1. Rang bei der Wahl zum Ehrenamtlichen des Jahres 2021), Markus Odermatt (3. Rang – Ehrenamtlicher des Jahres) und dem Tennisclub Willisau (3. Rang – Präventionspreis) wurden am vergangenen Donnerstag bei der Sportlerwahl des Kantons Luzern zwei Persönlichkeiten und ein Verein aus Willisau ausgezeichnet (siehe Haupttext).

 

Beeindruckendes Engagement
«Ehrenamtlicher des Jahres 2021 des Kantons Luzern»: Für Mathias Kunz ist es kaum zu fassen, dass ausgerechnet er am Donnerstagabend diese Auszeichnung erhielt. «Ich sehe mich als Stellvertreter für ganz viele, die sich ehrenamtlich engagieren», meinte er bescheiden. Doch was der 55-Jährige seit Jahrzehnten leistet, ist schon ziemlich einmalig. Seit fast 40 Jahren investiert er unzählige Stunden für die Handballabteilung des STV Willisau und für den Nachwuchs. Woher nimmt er die Motivation? «Beim Training mit den Kindern kommt extrem viel retour. Die Emotionen, die wir gemeinsam erleben, verbinden. Dazu kommt eine hohe Wertschätzung der Eltern. Und dann bin ich einfach ein riesengrosser Sportfan, habe Freude an der Bewegung und gebe das gerne an die nächste Generation weiter.» Als er am Donnerstag als Erstklassierter in der Kategorie Ehrenamtlicher des Jahres aufgerufen worden sei, sei er sehr überrascht gewesen. «Damit hätte ich niemals gerechnet», so Mathias Kunz. «Aber ich freue mich sehr darüber und sehe die Auszeichnung als Ansporn, mich auch künftig ehrenamtlich zu engagieren.» Ist nun noch eine grosse Feier geplant? «Nein, das nicht. Aber ich habe am Wochenende mit meiner Frau und den Kindern auf die Auszeichnung angestossen.»

Auch Markus Odermatt, Drittplatzierter bei der Wahl zum Ehrenamtlichen des Jahres, freute sich über die Auszeichnung. Ähnlich wie Mathias Kunz strich er die Arbeit der vielen anderen Freiwilligen in «seinem» Verein heraus. «Der Preis ehrt mich. Aber wenn ich sehe, wie viel andere Persönlichkeiten für die RC Willisau Lions leisten, dann hätten sie eine solche Auszeichnung mindestens genauso verdient.» Das Engagement für die Willisauer Ringer sei eine Herzensangelegenheit und es freue ihn, wenn er mit seinem Einsatz einen Teil dazu beitragen könne, verschiedenen Personen etwas Besonderes zu ermöglichen.

 

«Absolut sensationell»
Eine Auszeichnung erhielt am Donnerstagabend auch der Tennisclub Willisau. Er belegte beim sogenannten Präventionspreis den 3. Rang. «Das ist eine tolle Wertschätzung für die Arbeit unseres Vereines. Wir freuen uns sehr darüber und sehen unsere Bemühungen in Bezug auf das Angebot eines aktiven und attraktiven Vereinslebens für jung und alt bestätigt», meinte TCW-Präsident Pius Stauffer.

Gross ist die Freude auch beim Stadtrat Willisau. Die für den Sport zuständige Stadträtin Sabine Büchli meinte: «Ein solches Ergebnis bei einer kantonalen Sportlerwahl ist für Willisau sensationell.» Es unterstreiche, wie gross das Engagement zahlreicher Persönlichkeiten vor Ort für die Vereine sei. «Für den Stadtrat haben die Vereine eine enorm grosse Bedeutung. Sie leisten Beeindruckendes und Wertvolles für die Gesellschaft als Ganzes, für die Jugend und nicht zuletzt in Sachen Integration. Der Stadtrat freut sich sehr über diese Auszeichnungen, gratuliert den Preisträgern herzlich und wird im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterhin alles dafür tun, um den mehr als 100 Vereinen vor Ort ideale Rahmenbedingungen zu bieten.» Patrik Birrer

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