"Möchte jüngeren Kräften Platz machen"

Die Altishoferin Ida Glanzmann-Hunkeler verabschiedet sich von der Bundespolitik. Die Mitte-Politikerin tritt für die Nationalratswahlen im Herbst 2023 nicht mehr an.

Ida Glanzmann ist die amtsälteste Bundesparlamentarierinvon Luzern. Sie ist seit 2006 im Nationalrat. Foto WB-Archiv
Stephan Weber

Sie ziehen sich nach 16 Jahren als Mitte-Nationalrätin zurück. Stimmen Sie mir zu: Der Entscheid ist keine Überraschung?  
Nein, meine Nichtkandidatur überrascht wohl kaum. Im nächsten Jahr, zum Ende der Legislatur, werde ich 17 Jahre in Bundesbern politisiert haben. Nun möchte ich jüngeren Kräften Platz machen.
 
Was war der ausschlaggebende Punkt, nicht mehr zu kandidieren?
Es gibt nicht den einen Grund. Ich bin jetzt vier Legislaturen dabei und habe viel erlebt. Es gibt auch ein Leben nach der Politik. Dazu kommt: Das Nationalratsmandat ist streng. Eben war ich als Präsidentin der parlamentarischen Versammlung der NATO fünf Tage in Madrid.  
 
Wären Sie nochmals angetreten, hätten Sie eine Ausnahmebewilligung gebraucht. Die Statuten sehen für Mitte-Politiker eine Amtszeitbeschränkung auf vier Legislaturen vor.
Das ist ein ungeschriebenes Gesetz in unserer Partei. Für mich war klar, dass ich diese Ausnahmebewilligung nicht will und keine fünfte Legislatur anstrebe.  

Blicken wir kurz auf die 16 Jahre zurück. Was bleibt in besonders guter Erinnerung?
Die zwei Jahre als Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission haben mir sehr gefallen. Während dieser Zeit konnten wir viel mitprägen. Auch die Zusammenarbeit mit Viola Amherd – jahrelang sassen wir im Nationalrat nebeneinander – werde ich in sehr guter Erinnerung behalten.

Auf was können Sie gut verzichten?
Auf die politischen Spielchen und Intrigen. In den letzten Jahren ist eine zunehmende Politik der beiden Pole festzustellen. Es wird zunehmend schwieriger, Kompromisse zu schmieden.

Die Mitte besitzt drei der neun Luzerner Nationalratssitze. Diese Mandate zu halten dürfte nicht einfach sein.
Ich bin überzeugt: Wenn wir 2023 einen so guten Wahlkampf wie 2019 führen, können wir unsere drei Sitze verteidigen. Leo Müller und Priska Wismer haben bereits angekündigt, wieder anzutreten. Sie sind profiliert und machen gute Arbeit. Zudem verfügen wir über weitere jüngere Kräfte, die in der Lage sind, das Nationalratsmandat kompetent wahrzunehmen.

Wen wünschen Sie sich als Nachfolgerin oder als Nachfolger?
Namen gibt es von mir keine. Diesen Entscheid treffen die Stimmberechtigten. Ich werde mithelfen, gute Kandidatinnen und Kandidaten zu finden und sie zu unterstützen.
 
Was sind Ihre nächsten Pläne?
Ich werde mich auch künftig in verschiedenen Gremien weiter engagieren. Zudem freue ich mich, künftig mehr Zeit für die fünf Grosskinder zu haben.

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