Rechnungen 2020 der Luzerner Gemeinden übertreffen Erwartungen

74 der 80 Luzerner Gemeinden haben im vergangenen Jahr mit einem Plus abgeschlossen. Die Ertragsüberschüsse belaufen sich auf insgesamt 135 Millionen Franken. Das sind 24 Millionen Franken mehr als im Vorjahr und auch mehr als erwartet.

Während Horw von allen Luzerner Gemeinden den höchsten Ertragsüberschuss erwirtschaftete, war Kriens 2020 eine der sechs Kommunen mit roten Zahlen. Foto Keystone
Stephan Weber

Die ursprünglich von den Stimmberechtigten beschlossenen Gemeindebudgets hatten insgesamt einen Verlust von 20 Millionen Franken vorgesehen, wie die Luzerner Statistikbehörde Lustat am Donnerstag mitteilte. Die Aufwände stiegen um rund 228 Millionen und die Erträge um knapp 253 Millionen Franken. Die Steuereinnahmen sanken um 13 Franken pro Kopf, die Transfererträge nahmen um 406 Franken pro Kopf zu.

Diese Zahlen widerspiegelten Auswirkungen der Aufgaben- und Finanzreform 18 (AFR18), der Steuergesetzrevision 2020 sowie der Covid-Pandemie. Teil der AFR18-Vorlage, die vom Volk 2019 angenommen wurde, war ein Steuerfussabtausch: Die Gemeinden senkten ihren Steuerfuss temporär, damit der Kanton den seinen erhöhen konnte und mehr Geld einnahm.

Hohe Steuereinnahmen aus früheren Jahren hätten verhindert, dass die Steuereinnahmen noch stärker abnahmen, schrieb Lustat. Im Bereich der sozialen Sicherheit stiegen die Nettoaufwände um 124 Franken pro Kopf.

Horw an der Spitze
Die Gemeinden nahmen nicht nur mehr ein, sie investieren auch stärker. Netto waren es 248 Millionen Franken, 13 Millionen Franken mehr als 2019. Mehr investiert wurde in die Bildung, weniger in den Bereichen Verkehr.

Die höchsten Ertragsüberschüsse erzielten Horw mit 22,9 Millionen Franken, Luzern mit 10,1 Millionen Franken, Weggis mit 8,9 Millionen Franken und Emmen mit 7,4 Millionen Franken. Das höchste Defizit schrieb Adligenswil mit 6,3 Millionen Franken. Dies ist allerdings auf einen Sonderbeitrag zur Sanierung des Alters- und Gesundheitszentrums zurückzuführen. Auch Kriens, Dierikon, Grossdietwil, Triengen und Wolhusen schrieben rote Zahlen. (sda)

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Müller Kurt

Di 07.09.2021 - 14:59

Wahnsinn, und das wo 2020 doch das Corona Jahr war!

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