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Nahrhafter Zorn-Marathon und Entdeckung

Die New Yorker Bands um John Zorn haben dem Jazz Festival Willisau eine neue Aufmerksamkeit gebracht. Auch die übrigen Konzerte ermöglichten intensive Hörerlebnisse und einige Entdeckungen. Das 42. Jazz Festival Willisau ist am Sonntag zu Ende gegangen – mit mehr Besuchern als in den letzten Jahren.

 

Asmodeus play Zhe Bagatelles, rechts John Zorn. Foto Marcel Meier
Norbert Bossart

Es war musikalisch und atmosphärisch eines der schönsten Festivals, seit Arno Troxler die Leitung übernommen hat. Willisau ist (wieder) ein Festival, das man als Liebhaber von Jazz und seinen zeitgenössischen Entwicklungen schlichtweg besuchen muss. Im Zentrum steht ein Non-Mainstream-Programm, das geschickt Tradition und Erneuerung in Beziehung bringt und Experimente wagt.

Sogar publikumsmässig hat das Festival leicht zugelegt. Insgesamt haben rund 5000 Zuschauer die Konzerte gehört. Das ist nicht zuletzt dem «John Zorn»-Marathon zu verdanken, der am Samstag Besucher aus allen Landesgegenden und auch aus dem Ausland angezogen hat. Alleine 1000 Personen hatten das Nachmittagskonzert mit dem Headliner des Masada Quartets besucht.

Doch auch die Qualität des übrigen Programms und das angenehme Wetter sorgten dafür, dass die 42. Ausgabe des Festivals so erfolgreich über die Bühne ging. Die kleine Festivalstadt mit Ständen, Gastrozelt und Bar wurde zum Treffpunkt. Willisau ist Klassenzusammenkunft für Jazzliebhaber. Hier trifft man sie wieder, die man sonst ein ganzes Jahr lang nicht sieht.

Arno Troxler zeigte sich am Sonntag sehr zufrieden: «Wir haben nochmals zugelegt, die Reaktionen stimmen zuversichtlich, die Stimmung war gut. Erfreulicherweise haben sich dieses Jahr auch viele Einheimische auf dem Festivalgelände getummelt.» Was kann sich ein Festival mehr wünschen: Zu einem Ort zu werden, wo man hingeht, weil man sich dort wohlfühlt.

Pirmin Bossart

Eine ausführliche Festivalkritik von Pirmin Bossart (illustriert mit zahlreiche Bildern von Marcel Meier) erscheint in der WB-Dienstagausgabe.

 

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