In 67 Minuten drei Geschäfte verabschiedet

Ruhig, zustimmungsfreudig und kurz – dies das Fazit der Gemeindeversammlung vom vergangenen Mittwoch in der Hiltbrunnenhalle. Am Schluss erfuhr Valentin Kreienbühl eine anerkennende Ehrung.
 

«Hochprofessionell, mit Herzblut und umsichtig»: Heidy Koffel-Bieri verabschiedete ihren Vorgänger Valentin Kreienbühl und verdankte den Demissionär mit einem Geschenk. Foto Klaus Marti
 

50 Stimmberechtigte begrüsste Gemeindepräsidentin Heidy Koffel-Bieri zur ordentlichen Gemeindeversammlung mit drei Traktanden. Speziellen Gruss entbot sie der neuen Gemeinderätin Gisela Müller-Frischknecht, welche am 15. Mai ihr Amt angetreten hat. Im Gedenken an sechs Verstorbene seit der letzten Gemeindeversammlung erhoben sich die Versammelten. Nach ihrer Wahl stellten die Stimmenzählerin und der Stimmenzähler 50 anwesende Stimmberechtigte fest.

Mehraufwand
Die Vorsitzende stellte den gemeinderätlichen Jahresbericht und die Jahresrechnung 2022 vor. Die Erfolgsrechnung schliesst bei einem Ertrag von rund 6,989 Millionen Franken und einem Aufwand von rund 7,146 Millionen Franken mit einem Minus von knapp 157 000 Franken ab. Budgetiert war ein Mehraufwand von knapp 91 000 Franken. Die Investitionsrechnung sieht bei knapp 60 000 Franken Ausgaben und Einnahmen von knapp 7700 Franken Nettoinvestitionen von gut 52 000 Franken.
Die Gemeindepräsidentin referierte in der Folge über die gemeinderätlichen Jahresberichte (Präsidiales, Bildung und Freizeit, Gesundheit und Soziales, Bau, Infrastruktur und Umwelt sowie Finanzen und Sicherheit). Unter Präsidiales wurde unter anderem erklärt, dass das Thema neuer Standort für die Gemeindeverwaltung im laufenden Jahr wieder angepackt werden soll, nachdem weitere Abklärungen im Jahr 2022 wegen fehlender Ressourcen nicht vorgenommen werden konnten.

Weniger Finanzausgleich
Unter Bildung und Freizeit wurde die Eröffnung einer zusätzlichen Schulklasse (3./4.) erwähnt, ebenso zusätzliche Stellenprozente bei den Lehrpersonen sowie vermehrte IF- und IS-Lektionen. Unter Gesundheit und Soziales waren Pflegefinanzierung, Altersleitbild, Asyl- und Flüchtlingswesen sowie Sozialhilfe spezielle Schwerpunkte. Betriebskosten allgemein, das Projekt Prioris (Hochbreitbandversorgung), der öffentliche Verkehr und die Siedlungsentwässerung waren im Aufgabenbereich Bau, Infrastruktur und Umwelt Themen. Unter Finanzen und Sicherheit skizzierte die Präsidentin die Entwicklung der Steuererträge, den Ertrag der Fotovoltaikanlage auf den Schulhausdächern und die Mieterträge. Unter anderem verwies sie auf den um fast 72 000 Franken kleineren Beitrag aus dem Finanz­ausgleich. Abschliessend stimmte die Versammlung dem Jahresbericht und der Erfolgsrechnung einstimmig zu, ebenso der Wahl der externen Revisionsstelle (Truvag Revisions AG Willis­au).

Ja zu Mehrkosten
Bei der Abrechnung zur Sanierung der Roggliswilerstrasse resultierte bei Bruttokosten von knapp 914 000 Franken eine Kreditüberschreitung von rund 14 000 Franken. Diskussionslos wurde die Abrechnung von der Versammlung einstimmig genehmigt. In der Folge informierte Gemeinderat Andreas Meyer über das Projekt Prioris. Über Kosten, Realisation und so weiter soll an einer speziellen Veranstaltung im kommenden Herbst im Detail informiert werden. Weitere Themen waren der Stand der Rückzonungen («braucht noch Zeit») und des Hochwasserschutzprojekts Meichten sowie des Masterplans Strassenraum Dorfkern (hängige Beschwerden). Zu den Bereichen Energiestadt, Vernetzungsprojekt, Meteor- und Schmutzwasserleitungen, Schachtsanierungen und Bachufersanierung Riken seien die Kosten für die Gemeinde noch unbekannt.
Gemeinderätin Lidwina Frei-Blum orientierte detailliert zur Spitex (Pfaffnau, Roggliswil, Altbüron sowie Region Willisau), so speziell den Aufbau von Pallitativ Plus. Weitere Ausführungen machte Frei zu Betreuungsgutscheinen und Kinderkrippen. Gemeinderat Faik Fetahi infomierte zur Schulsozialarbeit und zur Spielgruppe Grossdietwil-Altbüron, gefolgt von Gemeinderätin Gisela Müller-Frischknecht zur Spezialfinanzierung Abfallbewirtschaftung.

«Mit Herzblut»
Zum Abschluss des Abends verabschiedete Gemeindepräsidentin Heidy Koffel-Bieri den auf 30. April zurückgetretenen Vorgänger Valentin Kreienbühl. Er amtete vom 1. Juni 2015 bis 30. April 2023 «hochprofessionell, mit Herzblut und umsichtig», wie Koffel betonte. Die Gemeinde sei ihm «am Herzen gelegen», hielt sie weiter fest und verwies unter anderem auf den intensiven Austausch mit Nachbargemeinden und die Verwirklichung der Hiltbrunnen-Mehrzweckanlage. Unter Dankes- und Anerkennungsbezeugungen sowie grossem Applaus überreichte sie dem Demissionär ein Geschenk. Schliesslich wurde zum Apero geladen.

von Klaus Marti

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