Musikalische Leckerbissen präsentiert

Die Burgrain-Musikanten luden am Wochenende zum Jahreskonzert. Für Dirigent Fredy Erni eine Premiere, die er erfolgreich zu meistern wusste. Im Rampenlicht standen die einzelnen Register.

Konzentriert: Schlagzeuger Eugen Achermann. Fotos Cornelia Schmid
 

von Cornelia Schmid

Mit dem Marsch «Der Märchenkönig» von Timo Dellweg, eröffneten die Burgrain-Musikanten das Konzert 2024. Zu Ehren des bayrischen Märchenkönigs Ludwig der II., der unter anderem das Schloss Neuschwanstein erbauen liess, komponierte Timo Dellweg diesen melodiösen und vor allem im Trio sehr harmonischen Marsch im alla-breve Tempo. Ein gelungenes Eröffnungsstück, das sogleich Lust auf mehr machte. Für Dirigent Fredy Erni war es die Konzertpremiere mit den Burgrain-Musikanten. Als Nachfolger von Beat Huber trat er in grosse Fussstapfen, vermochte jedoch mit seiner feinen Führung zu überzeugen und präsentierte mit den Musikern ein anspruchsvolles Unterhaltungsprogramm. Im zweiten Vortrag entführten die Blasmusikanten das Publikum mit «Musikantensehnsucht» von Guido Henn sogleich in die Welt der böhmischen Polka. Hohe, weich gespielte Töne, untermalt mit schöner tiefer Stimme und Bass, im Wechsel mit leichten, zarten Tönen der Klarinetten und viel Melancholie, hörte das Publikum. Als Moderatorin führte Julienne Meier charmant durch das Programm und stellte während des Abends jeden Musiker mit Namen und Instrument dem Publikum vor.

Die Register hervorgehoben
Hans Elmiger und Thomas Krummenacher, die beiden Spieler auf dem Tenorhorn, traten bei der Polka, «Zwei noble Herren» von Josef Basting, in den Vordergrund. Der Vortrag wurde mit grossem Applaus und der Aufforderung nach einer Zugabe vom Publikum honoriert. Weiter ging es mit einem sehr gefälligen Walzerstück («Erfüllte Wünsche» von Norbert Gälle), bevor die nächste Polka vorgetragen wurde. Es erklang «Auf die Freundschaft» von Wolfgang Kugler, eine typische böhmische Polka. Die Ausgewogenheit im Blasorchester, das Heraushören der einzelnen Register, bestach in allen Vorträgen und bot ein grosses Hörvergnügen. Durch die Stückwahl bekam jedes Register im Konzert mindestens einmal eine würdige Plattform und somit auch ein Dankeschön für das fleissige Proben während des Jahres. Die Burgrain-Musikanten verstanden es vorzüglich, ihre grosse Musikalität unter Beweis zu stellen. Die einzelnen Register spielten als Einheit zusammen, liessen sich gegenseitig jedoch da Raum, wo eines der Register gewollt hervortrat, und hielten sich dementsprechend zurück, wenn sie begleitend waren. Solistische Einsätze gab es ebenfalls mehrere, so beim Slow Rock «Wunderland bei Nacht», mit Solo-Trompeter Thomas Müller oder bei der Filmmusik «The Rose», mit Matthias Koller als Solist am Saxofon. Beide Vorträge ernteten riesigen Applaus und wurden dementsprechend mit einer Zugabe gespielt. Nach «The Rose», der sehr ruhigen Musik, trat das Quintett Thomas Müller (Trompete), Matthias Koller (Klarinette), Nick Theiler (Posaune) - die Melodiengruppe - sowie Otto Ramseier (B-Bass) und Eugen Achermann (Schlagzeug) – die Rhythmiker – in den Vordergrund. Begleitet von allen anderen Musikanten, setzten sie mit «Dixieland Jamboree» einen totalen Kontrast zum vorherigen Titel und lösten eine grosse Begeisterung in der Büelacherhalle aus, auch dieser Musiktitel wurde mit einem Zugabenteil versehen.

Von links: Otto Ramseier, Nick Theiler, Thomas Müller, Matthias Koller und Dirigent Fredy Erni.

Ein voller Genuss
Die beiden nächsten Werke aus der Sparte Unterhaltungsmusik («Friedensromanze», eine Ballade für Trompeten und «Fegerländer-Medley», hier zeigte sich vor allem der Schlagzeuger in seinem Element) entspannten des Zuhörers Ohren und Aufmerksamkeit. Zurücklehnen und geniessen hiess die Devise. Zurück zur Böhmischen Polka kehrten die Burgrain-Musikanten mit dem Titel «Polka mit Herz», bevor das letzte Stück des Konzertes «Pro Metosa», eine Polka von Skopal Pavel, auf dem Programm stand. Doch bevor diese beiden letzten Vorträge gespielt wurden, bat man Gastdirigent Toni Schürmann auf die Bühne. Voller Enthusiasmus, mit viel Freude und einem Strahlen im Gesicht führte er die Bläser energievoll durch die «Südböhmische Polka». An diesem Konzertabend wurden zudem zwei Musiker für ihre lange, aktive Vereinstreue geehrt (Sepp Steinger, 40 Jahre und Toni Koller mehr als 40 Jahre).
Zwei Böhmische Polkas als Zugabe durften die Zuhörer noch geniessen, bevor es nach einem unterhaltsamen Konzertprogramm den wohlverdienten Feierabend für die Musiker gab und Dirigent Fredy Erni mit Freude und Stolz auf sein erstes Jahreskonzert als musikalischer Leiter der Burgrain-Musikanten zurückschauen durfte.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.