ETH-Studie priorisiert Vollausbau beim Durchgangsbahnhof Luzern
Besucher im Pavillon des Projekts Durchgangsbahnhof Luzern, anlässlich des Eröffnungstages der Zentralschweizer Frühlingsmesse Luga. (Archivbild)
Keystone/URS FLUEELER
Ein am Donnerstag veröffentlichtes Gutachten der ETH stuft den Vollausbau des Durchgangsbahnhofs Luzern bis 2045 als vorrangig ein. Auch der Zimmerberg-Basistunnel 2 zwischen Zürich und Zug erhält die höchste Priorität.
Das Gutachten «Verkehr 2045» wurde im Auftrag von Verkehrsminister Albert Rösti (SVP) vom ETH-Professor und Verkehrsforscher Ulrich Weidmann erstellt. Anlass waren das Nein der Stimmbevölkerung zu Autobahnausbauten und die erwarteten Mehrkosten beim bereits beschlossenen Bahnausbau.
Der Bahnhof Luzern ist nach Zürich und Bern der drittmeistfrequentierte Bahnhof der Schweiz, hiess es im Gutachten der ETH. Er leide jedoch unter Engpässen und Platzmangel. Einspurstrecken im Zulauf, der nur zweispurige Gütschtunnel und zu kurze, nicht verlängerbare Perrons schränkten den Betrieb stark ein, so Weidmann.
Ein Vollausbau des Durchgangsbahnhofs, zusammen mit dem Zimmerberg-Basistunnel 2, soll die Verbindung zwischen Zürich, Zug und Luzern stärken und die Nord-Süd-Achse beschleunigen. «Der Kapazitätsgewinn verschafft Freiheitsgrade auf verschiedenen Strecken des Mittellandes, wo andere Projekte entfallen oder vereinfacht werden können», so der Gutachter.
Als erste Priorität gewichtet der Verkehrsexperte auch die Realisierung der Bahnstrecke zwischen Kägiswil OW und Bahnhof Sarnen zu einer Doppelspur durch die Zentralbahn AG. Diese soll unter anderem die Fahrplanstabilität auf der Linie Luzern-Meiringen verbessern.
Hingegen soll laut Gutachten der schnelle Halbstundentakt zwischen Luzern und Bern nach 2045 verschoben werden.
Nein zu sechs Fahrspuren auf der N14
Ferner schlägt Weidmann im Agglomerationsverkehr vor, auf den Ausbau der N14 zwischen Buchrain und Rütihof auf sechs Fahrspuren zu verzichten. Zusätzliche Kapazitäten würden ohne Spurausbau «mit der Pannenstreifen-Umnutzung gewonnen», hiess es. Langfristig sollte die Option für einen Spurausbau offengehalten werden, da dieser nach 2045 nötig werden könnte, so der Verkehrsexperte.
Das geplante Veloparking beim Bahnhof Luzern sei «im Kontext der Veloförderung gegeben», schrieb Weidmann. Das Projekt sei jedoch «eher grosszügig dimensioniert», sprich zu teuer.
Das Gutachten überprüfte und priorisierte rund 500 Projekte in der Höhe von 113 Milliarden Franken. Es ging dabei um Nationalstrassenvorhaben, Bahn- und Agglomerationsprojekte. sda
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