Guten Tag liebe Leser und Leserinnen

Ich bin vor einigen Jahren in Ettiswil aufgewachsen und möchte gerne ein paar persönliche Gedanken zu meinem Heimatdorf äussern. Im Jugendchor sangen wir immer wieder gerne das Ettiswiler-Lied, welches einigen Bewohnerinnen und Bewohner von Ettiswil vielleicht noch bekannt ist. Mir ist bewusst, dass der Text vom schmucken Dorf, der Perle im Luzerner Hinterland und dass es Start und Ziel für jede Reise sein sollte, sehr idyllisch klang. Ich war aber immer stolz, dieses Lied von „meinem“ Dorf singen zu dürfen. Jetzt aber, immer wenn ich nach Ettiswil fahre tut es mir im Herzen weh, wenn ich mitansehen muss, wie die strassenbaulichen Massnahmen das schmucke Dorf verändern, ja verunstalten. War es wirklich nötig, diese grauen und lieblosen Schallschutzmauern hinzustellen, welche mich an eine Autobahneinfahrt erinnern? Bestimmt hätte es ansehnlichere Varianten gegeben. Meine Hoffnung ist einfach noch, dass die grauen Wände begrünt werden. Auch der Ausbau der Surseestrasse, wo ich aufgewachsen bin, beschäftigt mich. Wie viele Gärten und Vorplätze müssen dieser Erneuerung weichen? Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Verantwortlichen der Gemeinde diesem Kantonsprojekt zugestimmt haben. Sollte man nicht mehr den öffentlichen Verkehr fördern, anstatt den Privatverkehr, welcher in Ettiswil in den letzten Jahren massiv zugenommen? Der Kanton spart im Moment überall, unter anderem auch bei der Bildung, Personal, Polizei, Kultur, sozialen Institutionen etc. Aber für den Strassenbau werden X-Millionen gesprochen und ausgegeben – einfach so, selbstverständlich.

Ich wünsche allen Leser und Leserinnen trotz Baustellen immer wieder viele und schöne Begegnungen, denn diese machen ein lebendiges, schmuckes Dorf aus.

Irène Haupt-Arnet