Toni Graber berichtet aus dem Kantonsrat; eine kleine Anmerkung dazu
Werter Toni Graber
Dir graut ob zuviel Grün im Wauwilermoos und vermutlich anderswo. Nun, ich bin da ganz gegenteiliger Meinung, aber das weisst du ja und gewiss, ich lebe von diesem Grün, bin mit der Lobby der Naturschutzorganisationen verbandelt, mit jenen Organisationen, denen Du schon fast Allmacht zuschreibst. Davon träumen wir im Naturschutz schon lange, von ein bisschen mehr Macht und Einfluss, denn wenn der Naturschutz tatsächlich eine so mächtige Lobby hätte, dann wäre es um die Artenvielfalt und das Landschaftsbild in der Schweiz wohl sehr viel besser bestellt. Trotzdem, Deine Zeilen enthalten auch Erfreuliches. Wenn Dir die produzierende (wie geht eigentlich die nicht produzierende?) Landwirtschaft so viel bedeutet, und in diesem Punkt sind wir uns einig, dann wirst gewiss ein überzeugtes JA zur Zersiedelungsinitiative in die Urne legen. Es sind nicht die Zauneidechsen, welche Dir den besten Acker streitig machen, auch nicht die Vernetzungsprojekte. Es sind unsere unersättlichen Ansprüche an den Verbrauch von (immer neuem) Land für all unsere vermeintlich oder echt nötigen Infrastrukturen und Siedlungen. Darum hat die Initiative von uns beiden schon mal ein Ja, hoffe ich doch sehr!
Apropos Acker: im Wauwilermoos gibt es gutes Ackerland, das stimmt, noch häufiger aber sind ziemlich heruntergewirtschafteten Moorböden, auf denen der Pflug in der Seekreide schürft. Das Wauwilermoos, nomen est omen, war halt wirklich ein grosses Moos. Und wenn da Biodiversität, also Lebensvielfalt, einzieht, schadet das niemandem. Ohne Biodiversität, man denke zum Beispiel an die ungemein komplexen Lebensgemeinschaften in Stück fruchtbarer Erde, produziert auch die produzierende Landwirtschaft rein gar nichts. Ich kenne, und das macht mich zuversichtlich, sehr viele (produzierende) Landwirte, welche diese Auffassung teilen und keinen Widerspruch sehen zwischen dem Erzeugen von hochwertigen Lebensmitteln und einer intakten Natur.
Mit freundlichem Gruss
Georges Müller, dipl. Ing. Agr. ETH, Hergiswil am Napf
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