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Sekundarschulmodell Willisau

Stöckli-Achermann Nadja

WARUM DAS SEKUNDARSCHULMODELL IN WILLISAU GEÄNDERT WERDEN MUSS

 

Mit dem typengetrennten Schulmodell (GSS-Modell) an der Sekundarschule in Willisau ist das Fördern unserer Kinder entsprechend ihren individuellen Stärken und Begabungen leider nicht möglich. Wenn Kinder gemäss ihren persönlichen Stärken und Schwächen gefördert werden, sind sie viel motivierter und das Lernen fällt leichter. Im angestrebten Schulmodell (ISS oder KSS-Modell) werden die Schüler/innen in Fächern, in denen sie gute Leistungen zeigen, in ein höheres Niveau eingeteilt und für die Fächer, die ihnen nicht so liegen, ist es eine Erleichterung, dass sie in ein tieferes Niveau eingeteilt werden. Leider profitieren die Schüler/innen der Sekundarschule Willisau, als einer der wenigen Gemeinden im Kanton Luzern, nicht von dieser individuellen Bildung.

Ein Schulkind an der Willisauer Sekundarschule muss in allen relevanten Fächern sehr gute Leistungen erbringen, dass es ins Niveau A kommt. Auch nach dem Übertritt bleibt dieser Druck bestehen, in allen Fächern gute Noten zu schreiben. Denn sonst erfolgt die Abstufung in ein schwächeres Niveau in allen Fächern. Dieser Druck bleibt allen anderen Schülern, die das integrative oder kooperative Schulmodell haben erspart. Denn diese haben die Möglichkeit gemäss ihren individuellen Fähigkeiten pro Fach in das Niveau, welches ihren Fähigkeiten entspricht und nicht nur in ein einziges Niveau eingeteilt zu werden.

Das aktuelle Sekundarschul-Modell ist nicht durchlässig, da Schüler/innen, welche in ein stärkeres Niveau wechseln, in den meisten Fällen ein ganzes Schuljahr wiederholen müssen und gleichzeitig auch den sozialen Bezug zu ihrer Klasse verlieren. Diese Wiederholung von einem ganzen Schuljahr entfällt bei den angestrebten Schulmodellen, da während dem Schuljahr das Niveau ohne Wiederholung gewechselt werden kann, was ein weiterer Vorteil ist.

In unserer leistungsorientierten Gesellschaft werden von den Lehrbetrieben sehr oft die Schüler/innen bevorzugt, die in den für die angestrebte Berufslehre relevanten Fächern das stärkere Niveau (Niveau A) vorweisen können. Dies kann ich aus langjähriger Erfahrung als Verantwortliche der Lehrlingsrekrutierung für verschiedene Berufslehren, in einer grossen Informatikfirma, eindeutig bestätigen. Die Lehrbetriebe wollen somit sicherstellen, dass die Lernenden den Anforderungen der Berufsschule gewachsen sind und die Lehre erfolgreich absolvieren können. Dies ist ein entscheidender Nachteil der Willisauer Schüler/innen mit dem typengetrennten Schulmodell und eine Chancenungleichheit für die Lehrstellensuche.

Obwohl die Unzufriedenheit über das aktuelle Schulmodell an der Sekundarschule seit einigen Jahren am Elternabend ein Thema ist, wurden bisher alle Diskussion darüber im Keim erstickt. Leider wurde diese Thematik in allen Befragungen seitens der Schule nie proaktiv evaluiert und somit den Eltern nie die Gelegenheit gegeben, ihre Meinung über das Schulmodell äussern zu dürfen.

Die Gemeinde Willisau will ein attraktiver Wohnort für Familien mit Kindern sein. Da sollten wir uns überlegen, ob es der richtige Weg ist, bei der Sekundarschule zu sparen. Oder ob es sich lohnen würde, minimale Mehrkosten, wie die Erfahrung aus anderen Gemeinden zeigt, in ein Schulsystem zu investieren, welches wirklich auf die Fähigkeiten unserer Kinder zugeschnitten ist.

Aus diesen Gründen und aus voller Überzeugung, dass eine individuelle Förderung das Beste für unsere Kinder ist, schliesse ich mich den Initianten der lancierten Petition an und erwarte, dass Willisau als eine der letzten Gemeinden im Kanton Luzern, ebenfalls das integrierte oder das kooperative Sekundarschulmodell zeitnah einführt. Gleichzeitig möchte ich alle Bürgerinnen und Bürger von Willisau motivieren, die Petition mit ihrer Unterschrift zu unterstützen, denn mit möglichst vielen Unterschriften können wir gemeinsam etwas bewegen. Unterschriftsformulare können beim Petitionskomitee abgeholt werden und müssen bis am 16.2.2024 unterzeichnet werden.

Nadja Stöckli-Achermann, Willisau


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