Pieksende Ökologie
Energiesparen ist angesagt. Aufgrund der gegenwärtigen Welt- und Energielage werden wir als Privathaushalte derzeit verstärkt aufgefordert, Wasser, Öl und Elektrizität zu sparen und weniger Auto zu fahren. Das macht soweit Sinn, und als Privatverbraucher bin ich gerne bereit, meinen bescheidenen Teil dazu bei- und mein Fahrzeug etwas weniger zu steuern.
Was auf mich zumindest jedoch eher sinnfrei wirkt, ist das, was sich derzeit im über längere Zeit – Gott sei Dank – ungenutzten Impfzentrum in Willisau zuträgt. Wir sind wohl alle dankbar, dass der Covid-Tornado in seiner Stärke zurückgestuft wurde, doch nun wird das Serum auch in den Verabreichungszentren unseres schönen Kantones wieder gespritzt. Und es ist auch für Mitarbeitende und Pieksempfangende angenehm, dass diese aus persönlicher Sicht begrüssungswerten Aktivitäten ausschliesslich in beheizten Räumen stattfinden. Das Wunderliche daran ist, dass im vorliegenden Fall der eigens dafür genutzte Raum ein Zelt ist, und eben dieses wird während schätzungsweise 8 Stunden pro Arbeitstag mit einer Ölheizung betrieben, die in einem Monat sicher gut und gerne 3’000 Liter des mittlerweile kostbaren fossilen Brennstoffes zu schlucken vermag, den wir als Privatpersonen aufgefordert sind zu sparen. Und der Winter klopft schon an die Zelttür und würde den Ölbedarf noch erheblich steigern, falls das Piekszelt durchgehend 24/7 geheizt werden müsste, um eine grosse Schneelast und somit einen möglichen Einsturz zu vermeiden. Sicher gäbe es Alternativen und nutzbare Gebäude, deren Beheizung erheblich ökologischer stattfinden könnte. Hochgerechnet könnte das monatlich durch das Impfzelt fliessende Öl in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus während 4 oder gar 5 Heizperioden wohlige Wärme spenden.
Auch wenn unser schöner Kanton in diesem Bereich eher bescheiden brilliert, als Privatperson werde ich trotzdem sparsam sein, damit das Öl nicht ausgeht und auch ich, wenn es wieder dran ist, ein wohlig warmes Piekszelt aufsuchen kann.
D. Müller
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