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Pflegeheim Schötz

ines Gaisser

Schötz, die etwas andere Demokratie

Letzthin ist mir das „zwänzgi“ gefallen als ich die Einladung zu Wurst und Brot vom Verwaltungsrat der Mauritiusheim AG im Briefkasten fand. Zuerst fragte ich mich, darf man mit öffentlichen Geldern Politwerbung machen? Doch dann kam die Erkenntnis, wurde an der a. o. Gemeindeversammlung nicht mehrmals gesagt, dass nach dieser Abstimmung für den 25 Millionen (Blanko) Kredit für die Stimmbürger kein Mitspracherecht mehr bestehe (in der Abstimmungsbotschaft fehlt leider dieser wichtige Hinweis). Das heisst, ich hatte der „Katze im Sack“ schon zugestimmt als ich ja zur Umwandlung in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft sagte. Jetzt soll ich dieser „Katze im Sack“ noch einen 25 Millionen Blankokredit zusprechen und dann ist meine Bürgerpflicht erledigt, ausser es würde später noch einen Nachtragskredit benötigt, weil die Kosten etwas unterschätzt wurden. Das ist für mich wahrlich eine bittere Erkenntnis und ich bin damit um eine Erfahrung reicher geworden.

Der Verwaltungsrat der Mauritiusheim AG bestehend aus unserer Sozialvorsteherin und vier auswärtigen Fachpersonen, die unsere Gemeinde zu wenig kennen, wollen uns weismachen, was ins Dorfzentrum gehöre und was nicht. An dieser Stelle noch herzlichen Dank für die Bevormundung (Fremdbestimmung). Wenn jetzt die frustrierten und nicht interessierten Stimmbürger der Urne fern bleiben, müssen wir nur noch brav ja sagen und der Sack ist zu. Unsere Nachbargemeinden werden sich hoffentlich bei uns bedanken für das neue regionale Pflegeheim auf dem wunderschönen Flecken Biffig, alleine finanziert von der Gemeinde Schötz.

Ich fühle mich als Stimmbürgerin von Schötz in meinen Rechten und meinem Stolz verletzt. Denn dieses Vorgehen ist einer Schweizergemeinde nicht würdig. Es umgeht die direkte Demokratie und diese soll gelebt und nicht nur gepredigt werden. Nur so hat sie Bestand. Fazit: Ich möchte alle Bürgerinnen landauf, landab warnen, in ähnlicher Situation solche Kompetenzen einfach aus der Hand zu geben wie das in Schötz passiert ist.

Ich werde nein stimmen weil die Abstimmungsvorlage zu wenig transparent ist und auf die Anliegen von einem Teil der Bevölkerung, des Seniorenrates und der Gruppe „Daheim im Dorfkern“, nicht eingegangen wurde. An Stelle einer fairen Gegenüberstellung der beiden Projekte werden von den Biffig-Befürwortern jetzt nichtssagende Behauptungen in den Raum gestellt, die Objektivität vermissen lassen. Ein Nein bedeutet die letzte Chance, als Stimmbürger bei diesem bisher grössten Schötzer Projekt nochmals Einfluss nehmen zu können. Eine kurze Pause zum Nachdenken angesichts eines so gewaltigen Investitionsvorhabens für die kommenden Generationen ist verantwortbar.

Ines Gaisser, Ohmstal

 


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