Neue Schulverwaltungssoftware für Volksschulen
Bei den gegenwärtigen Diskussionen rund um die neue Schulverwaltungssoftware für Volksschulen namens „Educase“ darf nicht vergessen werden, dass vor wenigen Jahren bereits ein sehr ähnlich gelagertes kantonales Projekt stillschweigend beerdigt wurde. Es handelte sich um eine Software namens „Edustar“ für kantonale Schulen mit einem Projektvolumen von knapp 1,2 Mio. Franken, in Auftrag gegeben bei der gleichen Firma, die nun auch für „Educase“ verantwortlich zeichnet.
Jahrelang wurde „Edustar“ entwickelt und mehrere Male wurden Pilotprojekte angekündigt, nur um dann in letzter Minute abgesagt zu werden. Nach endlosen Jahren des Hin und Hers zog irgendjemand verdankenswerterweise die Reissleine. Nun setzte man plötzlich auf eine Software, die auf dem Markt bereits vorhanden war, und führte diese auf das aktuelle Schuljahr ein; ein gewaltiger Kraftakt für alle Beteiligten mitten in der Corona-Pandemie. In den Medien fand der Übungsabbruch von „Edustar“ keinen Niederschlag, vermutlich, weil im Gegensatz zur aktuell diskutierten Lösung für die Volksschulen ‚nur‘ der Kanton und nicht die Gemeinden finanziell beteiligt war.
Als Bürger und Steuerzahler des Kantons Luzern stellen sich mir gleich mehrere Fragen: Wie viel kostete der Übungsabbruch bei „Edustar“ den Steuerzahler? Wurden Gründe für das Scheitern analysiert und wurden Lehren daraus gezogen? Wie funktionierte und funktioniert allgemein und insbesondere bei den Aufträgen an die Firma „Basenet“ das Controlling sowohl bei der Ausschreibung wie auch bei der Umsetzung? Kann das Parlament seiner Aufsichtpflicht bei solchen Informatikprojekten überhaupt nachkommen? Und weshalb setzen Verantwortliche des Kantons Luzern bei Informatikprojekten immer wieder auf Eigenentwicklungen, obwohl es bestehende Lösungen auf dem Markt gibt?
Markus Egli, Wolhusen
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