Nein zur Hornkuhinitiative zum Wohle von Mensch und Tier
Es ist erstaunlich mit welchen Argumentationen uns die Befürworter die Hornkuhinitiative schmackhaft machen wollen und was alles für Funktionen und Wirkungen in die Kuhhörner hineininterpretiert werden. Tatsache ist, dass auch mir eine Kuh mit schönen Hörnern gefällt, nur leider wachsen diese nicht von selbst so schön, sondern müssen über Wochen und Monate mit Hornführern in die richtige Position gedrückt werden, was sicherlich einen dumpfen Dauerschmerz verursacht. Die Enthornung anderseits wird von uns fachgerecht unter Lokalanästhesie und mit Schmerzmittelgabe durchgeführt. Dazu kommt, dass immer mehr Tiere genetisch hornlos gezüchtet werden können.
Die Bauern versuchen mit den Kühen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Produkte werden immer billiger, trotzdem kaufen viele Leute im Ausland ein, aus Haltungen, welche vom Tierwohl her meilenweit von unseren Standards entfernt sind. Warum? Angeblich, weil die Produkte aus dem Inland zu teuer sind. Hornkühe brauchen, wenn sie nicht in Anbindeställen gehalten werden, viel mehr Platz, mehr Platz bedeutet mehr Investitionen und sehr viele Konsumenten sind nicht willens den Mehrpreis zu zahlen.
Jeder der wie ich Kühe nach Hornverletzungen gesehen hat, welche notgeschlachtet werden mussten, fragt sich mit Recht, ob Hörner in den heutigen Produktionssystemen Sinn machen oder allenfalls gar tierschutzwidrig sind. Dazu kommen noch die Bauern, welche durch einen Hornstoss fast oder gar ganz ein Auge verloren haben. Leider wissen das viele Leute aus nicht bäuerlichen Kreisen verständlicherweise nicht. Soll doch jeder der möchte, Kühe mit Hörnern züchten, aber dafür Geld verlangen und dies zusätzlich noch in der Bundesverfassung zu verankern, das ist für mich sehr fragwürdig, ja gar unsinnig. Daher stimme ich zum Wohl von Mensch und Kuh bewusst NEIN zur Hornkuhinitiative.
Beni Wyss, Tierarzt im Vetteam, Willisau
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