Lieber Chefredaktor des Böttu. Im Leitartikel der Ausgabe vom 9.Dez. haben sie wirklich mit den Wölfen geheult! Ihr Artikel entspricht nämlich dem flächendeckenden Mainstream-Journalismus, der gerne auf die «üblichen Verdächtigen» einschlägt.

Gerade einer Zeitung wie dem Willisauer Bote würde etwas mehr (Bio)-Diversität auch gutanstehen. Da diese 2.3% Minderheit und ihr Umfeld wahrscheinlich zu ihren langjährigen Lesern gehören, die den berechtigten Anspruch hat, dass sich der Chefredaktor nicht mit einem von Hochmut geprägtem Leitartikel gegen sie wendet.

Bevor sie in die Tasten hauen wäre eine genauere Analyse der Zahlen rund um Biodiversitätsflächen, Vernetzung usw. hilfreich gewesen. Dass die Landwirtschaft einen gossen Einfluss auf die Biodiversität hat ist unbestritten und wird auch von den meisten betroffenen Bauern so gesehen. Diese Schnellschüsse um die zus.3.5% Biodiversitätsflächen aus den Amtsstuben sind kontraproduktiv und stiften nur Verwirrung bei den Beteiligten.

Es wurden schon viele Massnahmen umgesetzt und die Landwirtschaft leistet damit ihren grossen Beitrag. Ich wünschte mir, dass sie sich mit derselben Vehemenz einen Artikel über die anderen Faktoren, die unsere Umwelt im gleichen Masse beeinflussen, in dieser Zeitung veröffentlichen.

Die ungebremste Einwanderung in unser Land, das Freizeitverhalten, Verkehr, Littering, Lichtverschmutzung usw. all das hat einen Einfluss auf die Umwelt.

Dass nicht alle Leistungen und die Arbeit die die Landwirtschaft erbringt, im BIP abgebildet werden können, das sollte auch dem Chefredaktor bekannt sein!

Also bitte beim nächsten mal: Suchen sie das Gespräch mit allen Beteiligten rund um dieses Thema, das wäre zielführender.

Danke an die Leserbriefschreiber vom 15.Dez. und wünsche allen frohe Festtage.

Josef Marti

Grosswangen