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Kleinklassen bleiben abgeschafft

Tim Kiser

Die verpasste Chance für eine nachhaltige Volksschule

 

Im Kantonsrat war wieder einmal die Bildungspolitik, respektive die Volksschule ein Thema. Unteranderem wurde das Postulat zur Überprüfung von Kleinklassen diskutiert. Im Kanton Luzern fand der Wechsel von Kleinklassen zur integrativen Förderung vor etwas mehr als 10 Jahren statt. Man versprach sich davon mehr Teilhabe, Integration und Inklusion in der Volksschule. Die Warnungen, der Modellwechsel werde zulasten des Lernerfolgs aller Schülerinnen und Schüler gehen, wurden in den Wind geschlagen. Ein gut austariertes und erprobtes System wurde also abgeschafft. Nun gut 10 Jahre später kommt man in der Volksschule, vor allem auch aufgrund dieses Modellwechsels, immer mehr zur Erkenntnis den Bedürfnissen der Lernenden nicht zu genügen, überfordert bei der Integration zu sein und der Ausbildung von Fachkräften nicht nachzukommen. Dies äussert sich in immer schlechter werdenden Pisa-Ergebnissen vor allem in der Lese- und Schreibkompetenz, vielen Berufsaussteigern im Lehrerjob und einer teureren Volksschule. Leider hat der Kantonsrat es verpasst das Postulat (in dem es nur um eine Überprüfung ging!) von alt Kantonsrätin Luzia Syfrig dem Regierungsrat zu überweisen. Vermutlich will man versuchen das Problem mit einfach noch mehr Ressourcen (Klassenassistenzen, unausgebildeten Lehrpersonen, ect.) zuzuschütten, anstatt es bei der Wurzel zu packen. Mit Interesse verfolge ich darum den Weg des Kantons Zürich, wo ein überparteiliches Komitee eine Initiative für Förderklassen lanciert hat.

 

Tim Kiser, Primarlehrer, Wauwil

 


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