Ist das Sekundarschulmodell von Willisau noch zeitgemäß?
Aktuell gibt es im Kanton Luzern lediglich noch fünf Gemeinden, welche die Sekundarschule mit dem typengetrennten Strukturmodell (GSS) führen. Im getrennten Modell, welches auch das Modell der Schule Willisau ist, werden die Kinder fächerübergreifend in ein Leistungsniveau eingeteilt. Hat ein Kind beispielsweise seine Stärke in der Mathematik und seine Schwäche in den Fremdsprachen, wird es während drei Jahren auch in der Mathematik auf einem tieferen Niveau unterrichtet.
Das derzeitige defizitorientierte Strukturmodell investiert übermäßig viele Ressourcen in die Behebung von Schwächen. Eine zukunftsgerichtete Schule jedoch, sollte sich an den individuellen Stärken der Kinder orientieren und so gezielt ihre Talente fördern.
Würde ein Großteil der Unterrichtsstunden in die individuellen Stärken der Kinder investiert, könnte eine solide Grundlage für ihren angestrebten Beruf geschaffen werden. Ebenfalls würde damit der aktuelle Nachteil der Schulabgänger aus Willisau in Bezug auf Ihre Berufswahl aufgehoben und die sozialen Ungleichheiten weiter ausgeglichen.
In den allermeisten Luzerner Gemeinden werden seit Jahren die beiden anderen Schulmodelle gelebt. Die Erfahrungen aus diesem Schulalltag zeigen auf, dass das kooperative (KSS) und integrierte (ISS) Schulmodell Kinder wesentlich differenzierter fördern und das Kind mit seinen individuellen Stärken ins Zentrum gestellt wird. Die Kinder werden weder über- noch unterfordert und besuchen die Schule mit mehr Freude.
Ein Modellwechsel ist für Willisau eine Chance. Mit dem kooperativen oder integrierten Sekundarschulmodell gewinnt die Stadt Willisau weiter an Attraktivität, es vereinfacht den Übertritt in die Berufswelt oder den Wechsel in eine andere Schulgemeinde. Zusätzlich erhalten die Schülerinnen und Schüler nach der Sekundarschule in Bezug auf die Lehrstellenauswahl endlich die gleichen Chancen, wie die Schülerinnen und Schüler aus den meisten anderen Luzerner Gemeinden.
Letztendlich liegt die Entscheidung, welches Sekundarschulmodell das Beste für unsere Kinder ist, beim Stadtrat. Wir hoffen, dass dieser sich zeitnah mit der Frage eines Modellwechsels befasst. Die Investition in die Zukunft unserer Kinder ist auch eine Investition in die Zukunft von Willisau.
Katja Häfliger, Amanda Hüsler, Daniel Rölli, Nicole Schütz - Vertretung Willisauer Eltern
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