Investition in ein zeitgemässes Steuersystem
In seinem «Brief aus dem Nationalrat» vom 18. April kritisiert Mitte-Nationalrat Leo Müller, dass die Individualbesteuerung zu einem massiv höheren Arbeitsaufkommen in der kantonalen Steuerverwaltung führen würde. Diese Kritik ist nur teilweise gerechtfertigt: Es ist ganz klar, dass jede Reform im ersten Moment mit Umstrukturierungen und Mehraufwänden verbunden ist. Dies gilt im Fall der Individualbesteuerung insbesondere für die heute gemeinsam besteuerten Ehepaare, die mit der Reform je eine eigene Steuererklärung erhalten.
Jedoch vereinfacht die Individualbesteuerung das System nach dieser Übergangsgeneration massiv. So starten die grosse Mehrheit der Steuerpflichtigen bereits heute mit einer eigenen Steuererklärung ins «Steuerleben», sie betrifft die Umstellung also nicht. In Zukunft würden insbesondere komplizierte Vorgänge bei Scheidungen (rund 40% der Ehen im Kanton Luzern werden geschieden) oder Todesfällen entfallen, da künftig jeder und jede seine finanzielle Situation einzeln ausweist und damit die Transparenz erhöht wird. Zudem schreitet die Digitalisierung auch im Steuerbereich stetig fort und vereinfacht damit den Steuerpflichtigen das Ausfüllen der Steuererklärungen und den Steuerverwaltungen ihre Arbeit massiv. Sehen wir diese vorübergehenden Mehraufwände also als notwendige Investition in ein gerechteres, zeitgemässeres und einfacheres Steuersystem.
Sandra Cellarius, Pfaffnau, Vizepräsidentin FDP.Die Liberalen Frauen Luzern
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