Integration zwischen Aktivität und Teilhabe
Integration zielt, ob in der Schule, bspw. bei Kindern mit besonderem Förderbedarf oder in der gesellschaftspolitischen Debatte, bspw. bei Menschen ausländischer Herkunft, auf Aktivität und Teilhabe. Sie leidet aber noch immer unter der fatalen Umkehr der Abfolge: Beide Bereiche propagieren, zunächst die individuelle Aktivität zu fördern und Teilhabe erst nach erfolgreicher Reproduktion der erwarteten Zugangskompetenzen zu gewähren. Damit müssen die Kinder/Menschen in Vorleistung treten, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Dabei wird ausgeblendet, dass die Teilhabe tatsächlich die Voraussetzung darstellt, um überhaupt erst aktiv werden zu können. Denn wie soll jemand die notwendigen Fähig- und Fertigkeiten entwickeln, wenn sie oder er – konkret wie metaphorisch – nicht mitspielen darf?
Dieses Missverständnis bedingt eine Homogenität, die zwar die Organisation der bestehenden Verhältnisse erleichtert, jedoch das Potenzial auf innovative Veränderung reduziert, indem sie die gesellschaftliche Heterogenität als Ressource ignoriert und gar als Störfaktor diskreditiert.
Vor diesem Hintergrund erscheint es vielsagend, wenn eine Partei die eigene Kandidat:innenliste als bunte Mischung tituliert, was gemeinhin mit Vielfalt und Diversität assoziiert wird, sich im beigefügten Foto jedoch im Hinblick auf Selbstpräsentation, Status und kulturellem Hintergrund in keiner Weise abbildet.
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