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Endlich die Heiratsstrafe abschaffen – aber richtig

Andreas Bärtschi

Am 18. April äusserte sich Mitte-Nationalrat Leo Müller in seinem «Brief aus dem Nationalrat» zur Abschaffung der Heiratsstrafe bei den Steuern und bemerkte, dass diese längst überfällig sei. Ich teile diese Meinung voll und ganz – bei der Umsetzung bin ich mit Herrn Nationalrat Müller aber uneins. Der einzig richtige Weg ist es, die Steuerberechnung endlich unabhängig vom Zivilstand zu gestalten. Wieso sollte meine Steuerrechnung davon abhängen, ob ich verheiratet bin oder nicht? Dieses Ziel erreichen wir nur mit der Einführung der Individualbesteuerung. Nur sie anerkennt die Steuerpflichtigen als Individuen, im Gegensatz zu den Splittingmodellen, bei denen verheiratete Frauen weiterhin als «Anhängsel» ihres Ehemannes behandelt werden. Insbesondere werden aber mit den Splitting-Modellen negative Erwerbsanreize für Zweitverdienerinnen zementiert, weil sie sich steuerlich besonders dann auszahlen, wenn eine Person keiner oder einer tiefprozentigen Erwerbstätigkeit nachgeht. Das entspricht nicht mehr der Lebensrealität vieler Familien. Schneiden wir also diesen alten Zopf ab und investieren wir mit der Individualbesteuerung endlich in ein modernes und faires Steuersystem.

 

Andreas Bärtschi, FDP-Kantonsrat


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