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Die Zonenplanrevision – ein Machtwerk

Irene Koller-Peter

Meine Stimmrechtsbeschwerde wird vom Stadtrat ignoriert und ihre Behandlung vom Regierungsrat auf Tag x verschoben. Was soll man anderes erwarten?

 

Die Zonenplanrevision ist das Machtwerk des Stadtrats und der Investoren. Um die Bauwirtschaft am Leben zu erhalten, muss Willisau wachsen, obwohl das Potenzial zum Wachstum nicht im gewünschten Mass gegeben ist. Also sollen die letzten unerbauten Parzellen im Gestaltungsplan Schallerhusmatt (mit dem Kindergarten der öffentlichen Zone) der inneren Verdichtung zum Opfer fallen. Was das heisst, zeigt das Generationenprojekt "Im Grund".

 

Zwischen einer W( )a (leicht) und einer W( )d (dicht, Weiterentwicklung) liegen Welten. Der Stadtrat versucht, die Aufzonung schön zu reden und die Tatsachen zu verschleiern, indem er nur die halbe Wahrheit sagt. Tatsache ist: Das neue BZR (Art. 47, Abs. 5) ermöglicht einen Gestaltungsplanbonus von 10 Prozent und mehr, in der Höhe wie in der Grundfläche und – gemäss Vorprüfungsbericht – gar auf kleinräumigen Grundstücken ohne Gestaltungsplanpflicht. Die Gebäude kämen auf 12 Meter Höhe und mehr zu stehen. Das neue Gesetz ermöglicht Ausnahmebewilligungen aller Art, wovon der Stadtrat immer Gebrauch machen wird, wenn es den "Richtigen" zugute kommt. Das zeigt die Erfahrung.

 

Weiterentwickeln heisst, das Allerletzte aus dem Boden herauszuholen. Da bleibt kein Platz für Grünflächen, Freiräume oder Bäume. Für spielende Kinder schon gar nicht. Die zweigeschossige Schallerhusmatt wäre – in ihrer Einheit zerstört – nicht wiederzuerkennen, die Wohnqualität am Ende.

 

Die Denkmalpflege schreibt in ihrer Vernehmlassung zuhanden des Regierungsrates: "Auch das Siedlungs- und Landschaftsgebiet von Willisau und seinem Gemeindegebiet ist nicht ohne Qualitäten, die es zu erhalten gilt." Diese Empfehlung wird vom Regierungsrat übergangen und vom Stadtrat in den Wind geschlagen, wie alles, was seinen Plänen in die Quere kommt.

 

Ob die Willisauer nun an der Gemeindeversammlung teilnehmen werden oder nicht: Klar ist, ein Ja zur Gesamtrevision Siedlungsplanung ist ein Ja zu einem weiteren Projekt wie das "Im Grund".

 


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