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Die Schule ist keine Lernfabrik. Zum Leitartikel von Stefan Calivers, 23.Mai.

Therese Bussmann

Die Volksschule ist zweifellos eine segensreiche Einrichtung. Diesen Satz möchte ich gross schreiben. Den meisten Kindern geht es gut in der Schule und sie besuchen diese zwischen «sehr gern» und «nicht so gern».

Es gibt aber Kinder, die nicht in unser Schulsystem passen oder anders gesagt, unser Schulsystem tut manchen Kindern nicht gut. Viele werden trotzdem hindurchgeschickt, passen sich kleinlaut an oder bringen täglich Tumult in die Klasse. Einige werden privat unterrichtet.

Geht nun diesen Kindern tatsächlich die Förderung der sozialen Kompetenzen verloren, wie im Leitartikel behauptet wird? Keinesfalls, glaube ich. Einem Kind, das in der Schule leidet, hilft der tägliche Kontakt mit den Gspändli wenig, er kann die Probleme sogar noch verstärken. Jedes Kind ist auch ausserhalb der Schule von Menschen umgeben. Wer sein Kind zuhause unterrichtet, ist zudem in einem Netz von Gleichgesinnten aufgehoben, wo vielerlei Aktivitäten und Begegnungsmöglichkeiten angeboten werden, gerade auch zur Förderung der sozialen Kompetenzen. Es ist für das Gedeihen eines Kindes nicht zentral, täglich mit vielen andern Kindern zusammen zu sein. Entscheidend sind einige tragfähige Beziehungen zu Menschen egal welchen Alters. Und davon braucht auch nicht jedes Kind gleich viele.

 


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