Bundesanwalt Lauber
Unser Land muss geschützt werden. Sicher!
Aber vorerst mit tadellosen Justizbeamten, erst danach kann über moderne und teure Kampfjets diskutiert werden.
Stellen Sie sich vor, Sie haben bei der Steuererklärung die Einnahmen eines Nebenerwerbes nicht korrekt deklariert. Oder Sie wurden von einem mobilen Radargerät geblitzt und werden um Ihre Identität gebeten.
Kein Problem – machen Sie sich keine Sorgen! Sie berufen sich ganz einfach darauf, dass Sie sich beim besten Willen nicht an diese Details erinnern können. Sie sind dabei in bester Gesellschaft!
Der soeben frisch gewählte Bundesanwalt Michael Lauber weist genau diese Gedächtnislücke vor und das nicht bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung oder unterlassenen Deklarationsangaben.
Unser oberster Ankläger der Eidgenossenschaft und Hüter des Gesetzes konnte sich beim besten Willen nicht mehr an die Treffen mit den suspekten Gremien der FIFA erinnern, die notabene schon seit längerem im Visier der Justiz stehen. Und oh, welches Malheur, die Notizen dazu sind auch nicht auffindbar. Das Vorlegen von Hotelrechnungen von besagten Treffs half mit, die Amnesie vorübergehend etwas aufzuhellen.
Nun, das dubiose Gebaren eines der höchsten Justizbeamten mag eine Sache sein. Aber dass die Mehrheit der Bundesversammlung das alles noch goutiert und das Verhalten mit den abgegeben Stimmen noch gutheisst ist nicht nachvollziehbar.
Das Aushängeschild einer bis anhin in jeder Hinsicht transparenten und unbeirrbaren Justiz hat wüste Flecken bekommen. Weiss doch jedermann, dass diesen bis anhin hochgehaltenen Werten höchste Priorität zukommt. Wie ein rohes Ei sind sie zu behandeln, die Freiheit und die saubere Justiz.
Waren sich unsere Vertreter in Bern bewusst, dass ein Politiker bei der Stimmabgabe nebst dem persönlichen Gewissen zudem noch eine potentielle Wählerschaft von mehreren zehntausend Stimmberechtigten vertritt.
Unser Land muss geschützt werden. Sicher, aber vorerst mit tadellosen Justizbeamten, erst danach kann allenfalls über teure und moderne Kampfjets diskutiert werden.
Schade nur, dass die Stimmabgaben der einzelnen Ratsmitglieder nicht offen aufliegen, sonst wäre es ein Leichtes, diese Ja-Sager zu diesem unsäglichen Entscheid am 20.Oktober auf der Liste zu streichen.
Werner Wicki
Seestrasse12
6123 Geiss
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