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Ausbau der Windenergie wird beschleunigt, WB, Di. 19. März 2024

Bruno Muff

Landschaftszerstörung mit fragwürdigem Nutzen

 

Der Luzerner Kantonsrat hat also dem ungehemmten Ausbau der sogenannten «Windenergie» zugestimmt.

Es schmerzt zutiefst, wie eine breite politische Allianz Windkraft im Kanton Luzern offensichtlich als probate Lösung zur Deckung der Winterstromlücke ansieht.

Ein Blick auf europäische und schweizerische Windkarten lässt unschwer erkennen, dass das Windaufkommen in der Schweiz speziell in den Voralpen lächerlich gering ist.

Ohne die überhöhte Subventionierung dieser Technologie, die jeden Investor mit garantierten Steuergeldern (KEV) richtiggehend zuschüttet, käme niemand auf die Idee, im Kanton Luzern Windturbinen zu bauen.

Zudem bedeutet der Zubau von jedem weiteren zufällig wetterabhängig produzierenden Erzeuger eine massive Erhöhung der Systemkosten (Ausbau Netzinfrastruktur) und ein garantiert nötig werdender EINSTIEG in die fossile Stromerzeugung, um jederzeit die entstehenden Spitzen und Lücken glätten zu können.

Der Beleg aus der Praxis: Deutschland versucht bisher als einziges Industrieland der Welt, seine Stromversorgung komplett auf sogenannte «Erneuerbare» umzustellen, was bisher an die 1,3 Billionen Euro an Kosten verursacht hat.

Das Resultat dieser astronomisch hohen Investionen 15 Jahre und 30'000 Windturbinen später: Deutschland hat nach Polen den höchsten CO2-Ausstoss bei der Stromerzeugung, was den am Anschlag laufenden Backupkraftwerken (Kohle und Gas, liebe Korintha Bärtsch) geschuldet ist und leidet unter den weltweit (!) höchsten Strompreisen, da man den zu falschen Zeiten zufällig produzierten Strom zu Negativpreisen verramschen, bei Bedarf die Kohle-und Gaskraftwerke zuschalten und oft trotzdem zu extrem hohen Preisen Strom importieren muss. Deutschland erlebt durch diesen selbst geschaffenen Standortnachteil v.a. in den letzten 1.5 Jahren eine noch nie dagewesene Deindustrialisierung und einen damit einhergehenden Wohlstandsverlust. Wieso soll diese Strategie die gerade krachend scheitert, bei uns in der Schweiz plötzlich funktionieren?

 

Was unser Nachbar aber wenigstens geschafft hat, sind Mindestabstände von Windturbinen zu bewohnten Gebäuden von min. 1000m zu definieren.

KEINE Mindestabstände für bis zu 250m hohe Wind-Ungeheuer festzulegen kann man nur als menschenverachtend bezeichnen.

Das Argument, dass bei einem 700m-Abstand die definierten Zonen im Richtplan um 96% schrumpfen würden, spricht nicht gegen einen Mindestabstand, sondern gegen den Richtplan. Könnte es sein, dass Windturbinen in der dicht besiedelten Schweiz grundsätzlich fragwürdig sind?

 

Politische Gewissheiten werden mit diesem Entscheid auf den Kopf gestellt. Die Mitte als älteste politische Kraft des Kantons Luzern kann sich rühmen, die Gemeinde-Autonomie zu Grabe zu tragen. Die sogenannt Liberalen verhelfen einer Technologie zum Durchbruch, die ohne völlig überzogene Subventionierung komplett chancenlos wäre.

Die SP ist mitverantwortlich, dass die Strompreise für Private und Gewerbe künftig kaum mehr bezahlbar sind und die Grünen machen sich aus ideologischen Gründen schuldig an der wohl grössten Umweltzerstörung des 21. Jahrhunderts in unserem Kanton. Es erschüttert mich zutiefst, dass ausgerechnet die SVP als alleinige Partei auch die negativen Seiten dieser Strategie erkannt hat und berücksichtigt. Verrückte Zeiten.

 


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