Altes Brauchtum wieder entdeckt
Altes Brauchtum wieder entdeckt
Munkeln sie mit vorgehaltener Hand über das neue Liebespaar in ihrer Nachbarschaft? Wissen sie von einer amourösen Beziehung die nicht sein sollte oder darf? Rätseln sie über die Herrenbesuche ihrer Mitbewohnerin?
Seit dem 1. Mai sind sie sicher darüber bestens informiert. Eines vorweg, diese Zeilen dienen nicht der üblen Verbreitung von Klatsch und Tratsch. Vielmehr sollen sie an einen alten Brauch, der in meiner Kindheit noch regelmässig für Aufsehen sorgte, erinnern.
Wie war ich überrascht, als am Samstagmorgen, eine nicht ganz diskret gestreute Sägemehlspur zum Städtli hin, durch und vom Städtli weg gesehen habe. Sofort war mir klar, dass es sich hier nicht um Littering handelt. Erinnerungen an meine Kindheit wurden wach. In der Nacht auf den 1. Mai wurde so manches Geheimnis gelüftet.
Schonungslos wurden geheim gehaltene Beziehungen von Mitwissern und Neidern aufgedeckt, indem sie eine Sägemehlspur zwischen den Wohnorten der Liebenden streuten. So manch Betroffene/Betroffener probierte in aller Herrgottsfrühe, mit Besen und Schaufel, dem drohenden Unheil zu entkommen. Leider meistens mit wenig Erfolg.
In Zeiten von Corona ist solch gelebtes Brauchtum humorvoll und bereichernd. Alle Sägemehl- geschädigten bitte ich um Nachsicht. Diese Aktion zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.
Allen Beteiligten herzlichen Dank
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