Agrarinitiativen
Unsere Landwirtschaft ist glücklicherweise stark von Familienbetrieben geprägt und kleinräumig. Das ist unser Vorteil. Aber: Gleichzeitig produziert unsere Landwirtschaft viel mehr als unser Boden hergibt – dank hohen Futtermittelimporten. Die Luzernerinnen und Luzerner kennen die Probleme, die daraus entstehen: Seit Jahrzehnten müssen wir den Sempacher- und Baldeggersee belüften. Und leider sind viele Trinkwasserfassungen, aber auch unsere Gewässer mit zu hohen Pestizidrückständen belastet. All dies führt dazu, dass die Biodiversität in der Schweiz immer stärker abnimmt.
Diese Problematik ist auch dem Bundesrat bekannt und er musste feststellen, dass die Umweltziele im Landwirtschaftsbereich nicht erreicht werden. Deshalb hat er eine Überarbeitung der Agrarpolitik vorgeschlagen. Guy Parmelin hat als zuständiger Bundesrat eine Vorlage präsentiert, die mehr Qualität für die Biodiversitätsflächen fordert, den Tierbestand etwas senken würde und den Einsatz von Pestiziden mit klaren Vorgaben einschränken sollte. Leider wurde diese Weiterentwicklung unserer Landwirtschaft durch den Bauernverband gestoppt. Er hat sich im Parlament durchgesetzt. Das Geschäft wurde auf die lange Bank geschoben. Die Probleme verschwinden aber nicht, wenn man einfach zuwartet.
Mit einem JA zu den Pestizid- und Trinkwasserinitiativen haben wir es in der Hand, der Agrarpolitik den richtigen Weg zu weisen. Mit einer pestzidfreien Landwirtschaft, weniger Fleischproduktion, mit einer verstärkten Förderung von standortangepassten Pflanzen und der Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Bauern und Konsumenten schlagen wir den richtigen Weg ein.
PS: Die Bilanz der bisherigen Landwirtschaftspolitik ist nicht nur aus Sicht der Biodiversität durchzogen – jede Woche verschwinden trotz hohen Zuschüssen rund 15 Bauernhöfe.
Michael Töngi
Nationalrat Grüne
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