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Abschaffung von Prüfungsnoten

Tim Kiser

Warum die Abschaffung von Noten keine gute Idee ist

 

Wir alle wünschen uns für unsere Kinder eine möglichst angenehme Schulzeit, mit viel Lernerfolg, wenig Druck und viel (intrinsischer) Motivation. Hier versucht die Stadt Luzern mit der Abschaffung von Prüfungsnoten anzusetzen. Anstatt Noten soll es Prädikate wie «sehr gut», «gut», «genügend», usw. geben. Diese Prädikate sollen dann am Schluss des Semesters in Beurteilungskonferenzen mit Blick auf den Lernprozess in Zeugnisnoten «übersetzt» werden. So weit so gut, oder eben nicht. Die Prädikate werden mit der Zeit genau gleich angesehen wie Noten. Also werden sie weder die Motivation der Schüler stärken noch Druck wegnehmen. Weiter wird mit dem Übersetzen in Zeugnisnoten Unsicherheiten geschaffen und es wird spätestens dann beim Übertritt von der 6.Klasse zur Oberstufe mehr Einsprachen, Diskussionen und Gespräche geben, da der Klassenlehrer im Härtefall sich nicht mehr einfach mit Noten rechtfertigen kann. Unter dem Strich schafft sich die Stadt Luzern also administrativen Mehraufwand, unverstandene oder sogar frustrierte Kinder und Eltern und zum Schluss einen höheren Verschleiss an Lehrern. Es ist also wieder einmal eine Reform unter dem Motto «Gut gemeint, schlecht gemacht».

Was wir vermehrt bräuchten, sind Eltern und Lehrer, die ihren Schützlingen mitgeben, dass jeder wertvolle Fähigkeiten und Ressourcen mitbringt, man an den Schwächen arbeiten und mit Engagement diese verbessern kann und Noten zwar wichtig aber nicht alles im Leben sind.

 

Tim Kiser, Primarlehrer 3.Klasse, Wauwil

 


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