Nachruf

18. März 2021

Walter Suppiger-von Reding

Menzberg

Am 6. November 1954 ist unser Vater Walter Suppiger als drittes Kind von Hans und Josy Suppiger-Marti in Menzberg geboren. Zusammen mit seinen sechs Geschwistern (vier Buben und zwei Mädchen) durfte er eine zufriedene und einfache Kindheit in der Neumatt erleben.

Nach der obligatorischen Schule ging er mit seinem Ätti auf den Bau zur Firma Peyer in Willisau arbeiten. Voller Stolz hat er uns seine Werke gezeigt, bei denen er mitgearbeitet hat und er wusste auch immer viel darüber zu erzählen. Keine Wand oder Treppe war ihm zu gross oder zu kompliziert. 

Er arbeitete immer sehr gerne draussen auf der Baustelle. Dabei durfte zum Znüni das Brot mit Cervelat nicht fehlen. Nicht viele Tage in seiner Maurer-Karriere blieb er zu Hause, da er krank war. Es hat ihm nie etwas ausgemacht, bei jedem Wetter draussen zu arbeiten. Sein Motto beim Arbeiten war immer: «Lieber e Nagu zvöu, aus eine zwenig». 

Im Jahr 1982 hat Walter Rosmarie kennen und lieben gelernt. Schon bald kam im Oktober 1983 Lilian zur Welt. Später 1993 Michi, 1996 Sandro und 1998 Adrian. Somit war dann die Familie vollständig. Er war immer sehr stolz auf alle seine vier Kinder. Sein Grös­stes war für ihn, sonntags mit der ganzen Familie eine Ausfahrt um den Napf oder über den Glaubenberg zu machen und dann für eine Kaffee- und Dessert-Pause einzukehren. 

Zum Glaubenberg … Voller Stolz erzählte er uns von seinen Militär-Märschen, welche er auf dem Glaubenberg und im Salwideli absolvierte. 

Auch sehr gerne unternahm er einen Ausflug mit der ganzen Familie in den Tierpark Langenthal. Zu den alljährlichen Ausflugszielen durfte auch die Ziegen- und Ponyshow, wie auch ein Besuch im Zirkus Knie nie fehlen. Walter hat auch für seine Familie zu Hause im Menzberg einen Kleinzoo eingerichtet und genoss es, ein kleiner Hobby-Bauer zu sein. 

Drei Generationen haben zusammen unter einem Dach in der Neumatt gelebt. Im Jahre 2001 haben Walter und Rosmarie das Elternhaus übernommen. Leider ist in demselben Jahr auch sein Vater verstorben. 

Im Jahre 2005 hat er das oberste Stockwerk ausgebaut, somit entstanden seine ersten eigenen vier Wände mit seiner Familie. 

Die Türen in der Neumatt waren stets offen, er hat sich jederzeit über einen Besuch von seinen Geschwistern und deren Familien gefreut. Kinder liebte er sehr – mit seinem Schnauz konnte er sie immer unterhalten und ein Lachen ins Gesicht zaubern. 

Rosmarie bekam im 2010 die Gelegenheit, in der Kirchengemeinde Menzberg als Sakristanin zu agieren. Walter hat sie dabei tatkräftig unterstützt. Er stand zwar nie gerne im Vordergrund, dafür umso mehr im Hintergrund. Leider verstarb im 2012 seine Mutter und ein Jahr später tragischerweise auch sein ältester Bruder Hans. 

Dann brach ein grosser, neuer dritter Lebensabschnitt an. Exakt an seinem 60. Geburtstag konnte er bei der Firma Peyer seinen letzten Arbeitstag antreten und konnte frühzeitig in Pension übergehen. 

Anfangs war dies für Walter schon eine ungewohnte neue Situation, da er keine grossen Hobbys ausübte. Bald darauf hat sich dies aber geändert und er durfte im Juni 2015 stolzer Grossvater von Lenny werden. 

Dies war für ihn eine grosse Bereicherung und er hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Der kleine Knopf Lenny war von Anfang an sein grös­ster Stolz. Wöchentlich hat er zusammen mit Rosmarie Lenny gehütet und gerne durfte er auch bei ihnen übernachten. Gobali, so nannte ihn Lenny, hat immer seinen besten Sirup für ihn gezaubert. 

Nach und nach bekam Walter die Gelegenheit kleinere Arbeiten zu übernehmen, wie z.B. die Grillplätze auf dem Menzberg aufrechtzuerhalten und im Winter Schnee zu räumen, wohlverstanden hat Walter natürlich den Schnee mit einer Schaufel weggeräumt und nicht mit einer Maschine. 

Auch Fahrdienste für den Pfarrer hat Walter jederzeit gerne geleistet. Er wurde für diese Arbeiten überall sehr geschätzt und alle wussten, dass man sich auf ihn verlassen kann. Er genoss dies sehr, und dadurch hat er es auch umso lieber gemacht. Nebst seinem Suzuki hat Walter sich auch einen Flyer zugelegt und ist bei schönem Wetter so um den Menzberg geradelt, um so seine Arbeiten auszuführen. Schwingen und Politik interessierten ihn stets. 

Eines Tages entdeckte Walter auf der Fernbedienung den Replay-Knopf auf dem Swisscom TV. Dadurch konnte er jedes Schwingfest genau analysieren und jeden Blattwurf voraussagen. Ein grosses Highlight für ihn war, dass er zusammen mit Stefan das Schwingfest in der Schwägalp besuchen durfte, wie auch den Gabentempel vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest zu bewundern. Ein Jass oder einen Ausflug in die Berge wie auch sich mit Freunden zu einem Kaffee oder Bierli zu treffen bereiteten ihm immer sehr grosse Freude. Im September 2019 wurde bei ihm leider Lungenkrebs diagnostiziert. Dies hat Walter und die ganze Familie sehr stark betroffen, jedoch waren alle sehr zuversichtlich und haben ihn dabei unterstützt. Mit Chemo hat man versucht, den Krebs zu bekämpfen. Nach den ersten paar Behandlungen sah es sehr positiv aus und es zeigte sich, dass der Krebs unter Kontrolle war. Dies haben alle als grosses Geschenk betrachtet. Ein weiteres Geschenk hat die ganze Familie im Januar 2020 bereichert. Walter wurde zum zweiten Mal stolzer Grossvater von Henry.

Im Sommer 2020 hat sich leider der Krebs wieder bemerkbar gemacht und es haben sich wieder weitere Ableger gebildet. Auch diese hat man wieder versucht mit Chemo zu behandeln. Leider hat dieses Mal die Chemo nicht so gut angeschlagen, wie erhofft. Zunehmend hat sich der Zustand von Walter drastisch verschlechtert und er gab nach und nach den Kampf gegen den Krebs auf. 

Am 6. November 2020 hat sich der Lebenskreis, im Beisein von seiner Familie, geschlossen. 

Liebe Walter, liebe Babi ond liebe Gobali …

Mer send truurig, aber dankbar för die Zyt, wo mer hend dörfe zäme verbrenge ond metenand go. Etz besch du e fonkelnde Stärn am Hemmu ond üse Schotzängu. Machs guet. 

Dini Fameli.