Nachruf

17. August 2023

Rosa Bannwart

Rosa Bannwart
Willisau

Rosa Bannwart, ledig Portmann, ist am 13. April 1927 im Merzhubel in Wolhusen zur Welt gekommen. Sie war das 5. von 9 Kindern von Peter Portmann und Marie Isenschmid. vier Geschwister sind bereits in frühen Jahren verstorben.

Infolge Krankheit der Mutter wurde Rosa mit jährig in den Lenzebach (Daiwil) zur Tante gebracht, welche von dort an zu ihr schaute.

Als Rosa, unser Mueti, zwölf Jahre alt war, ist ihre Mutter an der langjährigen Krankheit verstorben. Daraufhin folgten ihr Vater und die Geschwister zu ihr in den Lenzebach. Ab diesem Zeitpunkt waren sie wieder vereint. Den langen Schulweg in die Schülen legten die Geschwister zu Fuss zurück.Nach der Schulzeit hat Mueti ihre erste Stelle bei Familie Willi in der Käserei Beromünster als Hausangestellte begonnen. Dort lernte sie auch Baba kennen, welcher täglich seine Milch vom Hof vorbeibrachte.

Am 21. Oktober 1946 gaben sich die beiden das Ja-Wort in der Kapelle Gormund in Beromünster. Daraufhin bezogen sie ihr erstes gemeinsames Heim im Gütsch in Willisau.

Im Jahr 1948 kam ihr erstes Kind, Rosmarie, zur Welt. Mit insgesamt vier Kindern zogen sie zusammen in den Grabenweg in Willisau, wo noch zehn weitere Kinder folgten.

Ein grosser Schicksalsschlag war für Mueti, als ihr 2-jähriges Mädchen Anna Josephine im Grabenweg tödlich verunglückte. Aber wie Mueti stets sagte: «Das Leben muss weitergehen und man muss vorwärtsschauen», versuchte sie positiv in die Zukunft zu blicken. Leider musste Mueti sich auch noch von zwei Buben am Grabe verabschieden. Fridolin und Johann (Hugi) gingen vor ihr und viel zu früh von uns. Der Glaube gab ihr stets die Kraft weiterzumachen. Sie betete viel, auch zum Schutze der Familie.

Die Kinder wurden grösser und zogen weiter. Alle hatten eine bescheidene und einfache, aber glückliche Jugendzeit.

Am 25. Dezember 1993 verstarb Baba an einer kurzen schweren Krankheit. Wie so oft holte sie auch für diese schwierige Zeit Kraft und Zuversicht beim Antoniushaus in Solothurn.  

Mueti erfreute sich stets an den Gross- und Urgrosskindern. Insgesamt 17 Grosskinder und 16 Urgrosskinder waren ihr ganzer Stolz. Sie erfreute sich an jedem kleinen Besuch.

Der 21. Dezember 2012 war ein ganz besonderer Tag für Mueti. Sie wurde in der Happy Day-Sendung überrascht. Ihre Tochter Monika, welche in Australien wohnt, durfte sie in dieser Sendung nach jahrelanger Trennung wieder einmal in die Arme schliessen. Von diesem Tag erzählte sie noch viele Male stolz und aufgeregt.

Dank der Pflege und der Unterstützung von den Söhnen Toni und Chlaus durfte Mueti noch viele Jahre zu Hause in der Sternenmatt wohnen. Sie genoss das tägliche feine Essen von Toni und die schönen Spaziergänge mit Chlaus.

Im Jahr 2020 war es Muetis Wunsch, nach einem kurzen Spitalaufenthalt in das Altersheim Zopfmatt zu ziehen. Im Heim Zopfmatt hat sie sich wohl gefühlt. Sie konnte die letzten drei Jahre bei guter geistiger und körperlicher Gesundheit geniessen. Wenn ein Aktivierungsprogramm anstand, war sie immer mit dabei. Auch das Malen war für Mue­ti ein grosses Hobby. Vor allem in der Corona-Zeit, wo die Besuche der Familie eingeschränkt wurden, begeisterte sie sich mit Mandala-Malen.

Mueti hatte kein einfaches Leben. Sie arbeitete viel und musste viele Schicksalsschläge verkraften. Sie war jedoch ein positiver Mensch. Sie konnte sich durch ihre Bescheidenheit an kleinen Sachen erfreuen und war mit wenig zufrieden. Ihr grosses Herz öffnete sie gerne und liess dies auch ihre Mitmenschen spüren.

Am 3. Juli ist Mueti im stolzen Alter von 96 Jahren von uns gegangen. Ein liebevoller Mensch, eine herzensgute Mutter, eine fürsorgliche Gross- und Urgrossmutter.

Wir werden Mueti vermissen und sie stets in unserem Herzen tragen.  

«Stöu und liislig, bescheide wie du gläbt hesch, so stöu und fredlech hesch du döffe iischlofe.
Liebs Mueti, bhüet di Gott.»