Nachruf

22. November 2021

Nina Kneubühler-Schwegler

Nina Kneubühler-Schwegler
Ufhusen

Nina Kneubühler-Schwegler erblickte am 2. September 1939 im Zollhaus in Ufhusen das Licht der Welt. Zusammen mit zehn Geschwistern erlebte sie eine glückliche und zufriedene Kindheit. Schon in den Jugendjahren wurden von den Eltern den Kindern die Grundwerte des christlichen Glaubens aufgezeigt und vorgelebt. Die Primar- und Sekundarschulen besuchte sie in Ufhusen. Nach dem Schulabschluss war es für die Kinder selbstverständlich, auf dem Bauernhof tatkräftig mitzuarbeiten. Schon in dieser Zeit reifte in ihr der Wunsch, einmal Bäuerin und einst stolze Mutter werden zu dürfen.

Im Jahre 1959 besuchte sie in Pfäffikon/SZ die Bäuerinnenschule. Dieser Abschnitt war für sie eine lehrreiche und gnadenvolle Zeit. Eine Epoche, die für sie prägend und für den späteren Alltag wegweisend war. Wenige Jahre später lernte sie Heinrich Kneubühler vom Oberebnet in Ufhusen näher kennen. Eine aufrichtige und ehrliche Bekanntschaft ist dabei entstanden. Am 20. September 1966 haben sie sich in der Pfarrkirche in Ufhusen gegenseitig das Ja-Wort gegeben. Die beiden haben versprochen, in guten wie auch in schlechten Zeiten füreinander da zu sein. In den folgenden Jahren wurden sie stolze Eltern von Heiner, Stefan, Benno und Irmgard. Diese durften sie zu eigenständigen Menschen begleiten, bis sie alle eine eigene Familie gründeten.

Für die Verstorbene war das Singen eine grosse Genugtuung. Über zweieinhalb Jahrzehnte machte sie aktiv im Kirchenchor Ufhusen mit. Der Gesang an Hochfesten des Kirchenjahres war für sie eine immense Bereicherung. Die Musik im Allgemeinen hatte für sie einen grossen Stellenwert und weckte in ihr innige Gefühle und Dankbarkeit. Einige Jahre stand sie zudem der Schulpflege Ufhusen vor. Sie bezeichnete diese Aufgabe als anspruchsvoll und es gab ihr zudem den Ausgleich, die Schulkinder für gewisse Jahre begleiten zu können.
Der schreckliche Unfall vom 6. März 1987 änderte das Familienleben abrupt. Von einem Tag zum andern wurde der Verstorbenen bewusst, dass sie als Tetraplegikerin von nun an vollständig gelähmt und auf fremde Hilfe angewiesen war. Die niederschmetternde Diagnose beschäftigte sie sehr. Nina Kneubühler-Schwegler hatte in dieser Situation ungeahnte Kräfte bewiesen. Mit bewundernswerten Lebensmut und Wille hatte sie in der Folge das weitere Leben bewältigt. Sie klagte und jammerte nie über ihr erlittenes Schicksal. Und wenn man sie fragte, wie es ihr gehe, entgegnete sie: «Es goht, ond de Herrgott loht nor so viel zue, was ech chan träge». Über Jahre strahlte sie Zuversicht wie auch Zufriedenheit aus, obwohl sie tagtäglich mit den Tücken des Alltags zu kämpfen hatte. Ebenso freute sie sich über jede Kleinigkeit und über die bescheidenen körperlichen Fortschritte, die sie sich mit der Zeit aneignen konnte. Mit innigem Gottvertrauen und tatkräftiger Unterstützung der Familie wurden die körperlichen Einschränkungen gemeinsam gemeistert. Doch in den letzten Jahren sind ihre Kräfte spürbar verloren gegangen. Eine schwere Lungenentzündung zerrte zudem an ihren physischen Kräften.

Nina Kneubühler-Schwegler hatte die letzten acht Jahre im Pflegezentrum Waldruh in Willisau verbracht. Sie wurde dort vom Pflegepersonal bestens betreut. Für sie war dieser Aufenthalt wie das zweite Zuhause. Wenn es aber schwerwiegende, gesundheitliche Probleme gab, so wurde sie im Schweizerischen Paraplegiker-Zentrum in Nottwil vorzüglich umsorgt. Anfang Oktober wurde sie als Notfall erneut nach Nottwil verlegt. Am Montag, 4. Oktober 2021, konnten der Ehegatte, die Kinder und Enkelkinder von ihr würdevoll Abschied nehmen. Friedlich ist sie zum Schöpfer heimgegangen. Doch ein Trost bleibt, sie lebt in den Herzen der Hinterbliebenen weiter. Durch ihre Herzlichkeit und durch ihr Lachen, aber auch mahnenden Worten, hat sie unzählige Spuren hinterlassen. Sie bleibt als grossartiger Mensch, als einzigartige, treue Ehefrau und liebe Mutter, Grossmutter in bester Erinnerung. Ihre immer wieder gezeigte Fröhlichkeit und Zuversicht geben der Familie die Hoffnung, sie im Jenseits glücklich und zufrieden zu wissen.

Es bleibt all jenen Personen zu danken, die in medizinischer Hinsicht und Pflege zum Wohle der Verstorbenen verantwortlich waren und ihr auch spirituell bis zu ihrem Tode beistanden.

Die Trauerfamilien