Nachruf

02. März 2023

Josef Brunner-Bättig

Josef Brunner-Bättig
Menznau

1927 wurde unser Grosspapi als erstes Kind von Josef und Nina Brunner-Bölsterli geboren. Nachdem sie fünf Jahre in der unteren Kalchtaren und im Waldheim, Menznau, wohnten, konnte unser Urgrossvater das Hübeli kaufen.  Im Hübeli wuchs unser Grosspapi mit 8 Geschwistern auf. Da gab es viel Betrieb. 1934 ist unser Grosspapi in die Schule in Menznau gekommen. Den halbstündigen Schulweg brachte er jeweils mit den Holzschuhen hinter sich. Knapp 6 ½ Jahre ging er in die Schule. Ab 1939, als der 2. Weltkrieg ausbrach und sein Vater an die Grenze musste, führten die Kinder zusammen mit der Mutter den Betrieb im Hübeli weiter.

Später arbeitete unser Grosspapi noch bei der Landw. Genossenschaft und im «Torbenmoos» (Torf). Während dieser Zeit starb unser Urgrossvater an einem Hirnschlag und unser Urgrosi führte den Hof allein mit den Kindern weiter. Anfang der 1950er-Jahre absolvierte unser Grosspapi in zwei Winterkursen die Landwirtschaftliche Schule und übernahm 1958 das Hübeli. Sechs Jahre später läuteten in der Wallfahrts-Kirche Werthenstein die Hochzeitsglocken und unsere Grosseltern gingen den Bund der Ehe ein. Diese glückliche Verbindung wurde mit vier gesunden Kindern – Sepp, Beat, Pia und Rita – gesegnet.

1971 starb unser Urgrosi im Alter von 78 Jahren. In den folgenden Jahren wurde die Familie immer grösser und zu den vier eigenen Kindern kamen auch wir, 10 Enkelkinder, dazu. Wir bereicherten das Leben von unseren Grosseltern und machten es zum Teil auch etwas hektischer. In dieser Zeit gönnten sich unser Grosi und unser Grosspapi auch immer wieder etwas Freizeit und gingen viele Jahre jeweils eine Woche nach Grächen ins Wallis.

2002 half unser Grosspapi mit viel Freude beim Bau des neuen Hauses im Hübeli. Leider waren Grosi und Grosspapi nicht lange in der neuen Wohnung, als Grosspapi infolge eines Schlaganfalles ins Spital musste. Davon erholte er sich zum Glück wieder gut. In dieser und auch in der vorherigen Zeit hatte unser Grosspapi viel Vertrauen in seinen Glauben und schöpfte daraus viel Kraft. Vor allem Vater Wolf von Neuenkirch vertraute er seine Sorgen an.

Als die Altersbeschwerden 2021 grös­ser wurden, entschieden sich Grosi und Grosspapi, ins Alters- und Pflegeheim Weiermatte zu ziehen. In liebevoller Betreuung wurden sie dort aufgenommen. Anfang Dezember machte ein Sturz die Einweisung ins Spital Wolhusen nötig. Nach anfänglich guter Erholung kam eine Lungenentzündung dazu.

Liebevoll betreut konnte unser Grosspapi am 28. Dezember einschlafen. Wir werden unseren Grosspapi immer in Erinnerung behalten, wie er bis ins hohe Alter am Weltgeschehen teilnahm, Zeitung las und das Wetter aufschrieb.

Machs guet, Grosspapi.